Uhrzeit: 17:00 Uhr
Veranstaltungsort
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Kategorie:
Film „Wenn das Land zur Ware wird“ und Vortrag „Die kleine zapatistische Schule“. Anschließend Konzert!
WENN DAS LAND ZUR WARE WIRD
Die Zerstörung der Lebensgrundlagen der indigenen Bevölkerung in Südmexiko
(Dokumentarfilm BRD/MEX 2013 – 71 min.)
Überall in Lateinamerika und der ganzen Welt wird die Natur und das Land zu einer kapitalistischen Ware gemacht, die sich anschließend Unternehmen und Regierungen aneignen und für ihre Zwecke nutzen. Dieser Raubzug richtet sich insbesondere gegen viele Menschen im Globalen Süden, deren Umwelt zum Nutzen Anderer geplündert und verschmutzt wird. Damit einher geht die oft gezielte Zerstörung ihrer Lebensweisen, die auf Selbstversorgung, Selbstorganisation und dem Versuch basiert, in Einklang mit der Natur zu leben. Die Menschen aber wehren sich.
Der brandneue Dokumentarfilm von Zwischenzeit e.V. („Der Aufstand der Würde“) thematisiert diesen Konflikt anhand des südmexikanischen Bundesstaates Chiapas. Er lässt betroffene Personen, widerständige Organisationen und auch Vertreter_innen aus Politik und Wirtschaft zu Wort kommen. Anhand von Ölpalmenplantagen, Autobahnen, Tourismusprojekten und der erzwungenen Umsiedlung kleiner Dörfer in neu gebaute Kleinstädte zeigt er, wie im Namen sogenannter „Entwicklungsprojekte“, die Lebensgrundlage und die Umwelt vieler Menschen geraubt, ausgebeutet und zerstört werden. Neben dem Widerstand der Bevölkerung zeigt der Film auch die Zusammenhänge in den Globalen Norden auf, denn die Nachfrage nach Palmfett, Biosprit und exotischem Tourismus wächst weiter.
Trailer: www.youtube.com
Weitere Infos: www.zwischenzeit-muenster.de
„DIE KLEINE ZAPATISTISCHE SCHULE“
(bebilderter Vortrag 30 Min.)
Für August 2013 lud die Zapatistische Befreiungsarmee EZLN über 1.500 solidarische Menschen aus Mexiko und vielen weiteren Ländern in ihre rebellischen Gemeinden nach Chiapas, Mexiko, ein um an der »Kleinen zapatistischen Schule« teilzunehmen. Das Thema dieser besonderen Schulung war »Die Freiheit laut den Zapatistas«. Die indigen geprägte Bewegung um die EZLN kämpft seit ihrem Aufstand vom 1. Januar 1994 für die 13 Forderungen Unterkunft, Land, Arbeit, Ernährung, Gesundheit, Bildung, Information, Kultur, Unabhängigkeit, Demokratie, Gerechtigkeit, Freiheit und Frieden. Jedem Schüler und jeder Schülerin wurde ein zapatistischer Wächter beziehungsweise eine Wächterin zugeteilt. Sie kümmerten sich eine Woche lang um ihren Besuch. Die Schülerinnen und Schüler teilten den Alltag in den zapatistischen Dörfern.
Die Offenheit, im Rahmen der »Escuelita Zapatista« am Alltagsleben der Zapatistas teilzuhaben, stellte ein Novum dar: Die eingeladenen Personen konnten die Tätigkeiten auf den Mais- und Bohnenfeldern miterleben und die Alltagsrealität auf den Ländereien der betroffenen Gemeinden kennenlernen.
Das paternalistische Konzept von »Entwicklungshilfe« wurde radikal negiert: Hier lehrten nicht vermeintlich schlaue Köpfe aus dem globalen Norden oder den Hauptstädten den Menschen in ärmeren Ländern, wie sie ihre Grundversorgung verbessern können. Hier unterrichteten aktive Menschen aus den Reihen der EZLN mit viel Kampferfahrung, wie sie ihre Autonomie in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Justiz, Produktion und Medien trotz Militarisierung, paramilitärischem Terror, Falschinformationen und Bestechungsgeldern seitens der Regierung im Alltag verwirklichen.