Uhrzeit: 19:00 Uhr
Kategorie:
Info- und Mobilisierungsveranstaltung
„Rostock im August 1992. Im Stadtteil Lichtenhagen werden über drei Tage hinweg Geflüchtete und ehemalige Vertragsarbeiter:innen aus Vietnam angegriffen. Die Polizei schreitet gegen den zeitweise aus mehreren tausend Menschen bestehenden Mob kaum ein und zieht sich schließlich ganz zurück. Die Angreifer:innen werfen daraufhin Brandsätze in das Haus. Mehr als 120 Menschen retten sich über das Dach des Gebäudes.
Bis heute scheut sich die Hansestadt Rostock dieses Pogrom klar als solches zu benennen.
Das brennende Sonnenblumenhaus ist bis heute ein Symbol rechter Gewalt. Aber nicht nur hier und nicht nur 1992 werden unzählige Menschen durch rechte und rassistische Gewalt verletzt, getötet und traumatisiert – Lichtenhagen war und ist kein Einzelfall.
Dem Pogrom in Lichtenhagen vorausgegangen ist eine jahrelange Kampagne zur Verschärfung des Asylrechts durch konservative Parteien. Im Nachgang des Ereignisses gab es für Asylsuchende keinen besseren Schutz, sondern Abschiebungen und Lagerunterbringung. Die Asylgesetzverschärfungen trafen wie die rassistische Debatte im Vorfeld besonders Rom:nja. Die betroffenen ehemaligen „Vertragsarbeiter:innen“ führten wie viele ihrer ehemaligen Kolleg:innen jahrelange Kämpfe um ihr Bleiberecht.“ (aus dem Aufruf zur Demonstration)
Zum 30. Jahrestag organisiert ein Rostocker Bündnis eine überregionale Demonstration unter dem Motto „Damals wie heute – Erinnern heißt verändern!“. Zu Gast haben wir Aktivist*innen der interventionistischen Linken aus Kiel, die überregional Mobilisierung und Anreise nach Rostock-Lichtenhagen organisieren. Neben einem Vortrag, der die Geschehnisse in Lichtenhagen ’92 und die politischen Folgen aufgreift, wird es praktische Informationen zur Demo und zur Busanreise geben. Natürlich können bei der Veranstaltung ebenfalls Bustickets erworben werden.
Das Café wird wegen der andauernden pandemischen Lage unter 1G-Bedingungen stattfinden. Bitte bringt daher einen tagesaktuellen negativen Corona-Test mit (es wird auch Tests vor Ort geben). Wir bitten euch darüber hinaus, auch selbst aktiv auf einen solidarischen und rücksichtsvollen Umgang mit allen Anwesenden zu achten.
www.gedenken-lichtenhagen.de | www.antifa-kiel.org | www.altemeierei.de