Uhrzeit: 19:00 Uhr
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Filmveranstaltung zu 30 Jahren EZLN-Erhebung und zapatistische Selbstverwaltung in Chiapas
Am 1. Januar 1994, dem Tag des Inkrafttretens des Freihandelsabkommens NAFTA, besetzten Tausende Indigene unter der Losung „Ya Basta!“ (Es reicht!) sieben Städte im südmexikanischen Bundesstaat Chiapas. Zwei Wochen lang kämpften die Zapatistas – die sich nach dem Revolutionär Emiliano Zapata benannten – bewaffnet gegen die Regierung, die für sie nur Missachtung oder Gewalt übrig hatte.
Die Zapatistas besetzten Ländereien von Großgrundbesitzern und bauen dort auf Grundlage ihres eigenständigen Politik-Verständnisses basisdemokratische Strukturen auf und wehren sich gegen Ausbeutung, Rassismus, Unterdrückung der Frauen und Naturzerstörung. Lokale Machthaber und die Regierung reagieren darauf bis heute mit Repression und Sabotage.
Die Rebellion der EZLN (Zapatistische Armee zur Nationalen Befreiung) inspirierte noch kurz nach dem Zusammenbruch des Staatssozialismus Linke in der ganzen Welt und wurde zur Vorreiterin der Bewegung gegen die Globalisierung des neoliberalen Kapitalismus. Der zapatistische Internationalismus verstand sich immer als konkrete Praxis, bis heute wird die transnationale Vernetzung globaler Widerstandsbewegungen von Chiapas aus aktiv vorangetrieben.
Anlässlich des 30. Jahrestags der Erhebung in diesem Monat zeigen wir den Film „Der Aufstand der Würde. Die zapatistische Bewegung in Chiapas / Mexiko“ (65 Minuten, Zwischenzeit, 2007). Die Dokumentation bietet eine Einführung in das Thema, anschauliche Einblicke in selbstverwaltete Gesundheits-, Bildungs- Landwirtschafts- und Kollektivprojekte, das Politikverständnis und die internationale Bedeutung der Bewegung. Außerdem werden wir ergänzend auf die schwierige aktuelle Situation und die kürzlich angekündigte Neustrukturierung der zapatistischen Selbstverwaltung eingehen.
Außerdem wird es wie immer vegane Snacks, kühle Drinks, einen gut gedeckten Materialientisch vom Stadtteilladen Anni Wadle und einen Infoblock geben.