NO HI HA DEMÀ
(Es gibt kein Morgen)
Auf dem Weg in den Kampf, Winter ’39,
heute schreibe ich dir in aller Stille
vielleicht das letzte Mal.
Ich wurde gefangen von der Nacht
und der Sehnsucht zwischen gefrorenen Schneepfaden
und toten Genossen.
Es ist so kalt, daß ich nicht mehr denken kann
und die Worte zerbrechen auf dem nassen Papier
Alles ist zu Ende
und du wirst mich nicht wiedersehen
und ich hoffe du erinnerst
worüber wir sprachen.
Ich schreie vor Wut
halte es mit meinen Händen fest
und sage die Worte,
die du mir gelehrt hast….
Es gibt kein Morgen,
wenn es nicht mit dir ist,
es gibt kein Morgen,
wenn wir es nicht zusammen tun.
(Dieser Song spricht von den Zeugnissen tausender Menschen – meist antifaschistische Militante und deren Familien – die im Hafen von Alicante zusammengetrieben worden waren, der letzten republikanischen Stadt, am Ende des Krieges 1939. Die meisten von ihnen wurden erschossen und in den Massengräbern des Konzentrationslager von Albatera begraben)
QUATRE VENTS
(Vier Winde)
Manchmal bin ich Überlebender
der Landkarten meiner Gefühle,
und in der Traurigkeit des langen Weges
spüre ich die Wunden meines Alters.
Verloren in den Nächten des Westens
habe ich gelernt, widerständisch zu leben,
und in den Händen trage ich fünf Kontinente
und in der geballten Faust die ganze Welt.
Manchmal bin ich Schiffbrüchiger
in den Ozeanen der Gefühle,
und zwischen den Segeln meines Schicksals
spüre ich die Revolte meiner Zeit.
Über das Meer gegen den Strom
habe ich gelernt mich rebellisch zu fühlen
und als meine Fahne trage ich einen Stern,
der über vier Winden schwingt.
und in der Traurigkeit des langen Weges
spüre ich die Wunden meines Alters
und in den Händen trage ich fünf Kontinente
und in der geballten Faust die ganze Welt.
RECORDS
(Erinnerungen)
Auf der Straße der Sonne und Hoffnung
wo wir unsere besten Jahre ließen.
Mit den Augen voller Kälte und Verlangen
erinnerte ich, wie du an meiner Seite lachtest.
Sehnsucht nach den Stunden, die wir miteinander verbrachten,
Erinnerung an das Leben neben dir.
So viele Erinnerungen, so viele gemeinsame Stunden,
so viele vergessene Lächeln, so viele Nachmittage,
die wir mit Sonne und Einsamkeit verbrachten.
So viele Farben, die verblaßt sind
so viele Sekunden neben dir
so viele Fahnen der Hoffnung und des Kampfes,
die wir gehisst haben.
In den verregneten Nächten und wilder See
wenn die Dunkelheit alle Lichtquellen ertränkt
schreibe ich still mit feuchten Augen
neue Lieder, die du nicht mehr hören wirst.
(dieses Lied wurde Juanra gewidmet, politischer Gefangener und Sänger der Band KOP. Heutzutage gibt es im spanischen Staat mehr als 900 politische Gefangene. Sie alle leiden unter den Auswirkungen der Gesetze zur Zerstreuung der Gefangenen und den Isolations-Maßnahmen, bekannt als FIES, die gegen politische Gafangene eingesetzt werden.)
RESPECTE
(Respekt)
Du bist mit uns gelaufen, du konntest nicht weglaufen
erstickt von den Flammen und deinem eigenen Staat.
Straßen des Elends, kleine Straßen der Welt,
wo dein Leben nicht mal eine Sekunde wert ist.
Du lagst auf dem Flur, wir konnten dir nicht helfen
dein ganzes Leben lang verurteilt, ignoriert zu werden.
Wir hatten nichts, nur Steine und Herzen.
Zum Verteidigen, zum entscheiden,
die Art zu leben, leben und existieren.
Unsere Stimme und unsere Herzen kämpfen
für die Freiheit, für eine andere Welt.
Du bist auf das Kliff der globalen Weltpolitik des multinationalen Traums gefallen.
Straßen voller Scham, Straßen der ersten Welt
wo die DissidentInnen herausgegriffen und kontrolliert werden
Du bist erschrocken herumgelaufen,
hast ohne Angst geschrien,
Worte der Amnestie, Respekt und Liebe.
Wir hatten nichts anderes, nur Steine und Herzen.
Die einzige Waffe, die bleibt….
Steine und Herzen!
“(letztes Jahr (2003) wurden im spanischen Staat verschiedene Musik-Bands zensiert und systematisch von Aznar’s Regierung verfolgt. Bands wie Soziedad Alkoholika, Berri Txarrak, Fermin Muguruza oder auch Obrint Pas erhielten ernste Drohungen und Druck auf verschiedene Arten, um ihre Konzerte abzusagen. In einigen Fällen endeten diese Drohungen mit Agressionen von faschistischen Banden auf diesen Konzerten.)
EL FOC I LA PARAULA
(Das Feuer und das Wort)
Im Herzen der Berge, wo die Geschichte nicht mehr wächst
bewaffnet mit Feuer und Worten, widersteht die Guerilla!
In der Nacht der Blicke, wo der Nebel den Himmel versteckt,
bewaffnet mit Feuer und Worten, widersteht die Hoffnung!
Sie stahlen unser Lächeln, sie schwärzten die Geschichte,
sie vernähten unsere Lippen, um Erinnerung zu vermeiden
Sie fällten unsere Bäume,
Sie verbrannten unsere Berge,
und sie vertrockneten unser Land
indem sie Wellen verbannten,
Aber niemals konnten sie unsere Freiheit erobern
versteckt unter den Sternen
Niemals konnten sie unsere Würde erobern,
die Würde, Rebellen zu sein.
Sie verbrannten unsere Häuser
erschossen unsere Väter
vergewaltigten unsere Mütter
entführten unsere Gesichter.
Sie konfiszierten die Steine
schmiedeten Ketten
breiteten die Fahnen aus
verletzten uns mit Grenzen.
Aber niemals konnten sie unsere Freiheit erobern
versteckt nter den Sternen,
Niemals konnten sie unsere Würde erobern,
die Würde, Rebellen zu sein.
Das Feuer und die Worte,
Waffen der Freiheit unter den Sternen
Niemals werden sie unsere Würde erobern
Die Würde, Rebellen zu sein.
("Das Feuer und das Wort" ist der Name der Kampagne zum 20. Geburtstag der EZLN und ein Metapher für den Kampf der Völker gegen imperialistische Herrschaft)