Wir unterstützen die Solidaritätskampagne für das akut räumungsbedrohte HAK Segeberg.
Mi. 27.8. Segeberg: HaK-Prozess vor dem Amtsgericht
Diesen Mittwoch findet ab 13 Uhr vor dem Amtsgericht Bad Segeberg die Hauptverhandlung gegen einen jungen Mann statt, der am Tag der Räumung des HaKs am 1.11.2012 vor dem Segeberger Rathaus von Polizisten angegriffen und verhaftet worden ist. Zu seiner Unterstützung und aus Solidarität wäre es sehr schön, wenn möglichst viele Menschen diesen Prozess begleiten und zeigen dass es noch eine HaK-Community gibt.
Stay HaK!
hak.blogsport.de
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Sa. 1.12. Segeberg: Ein Platz für die Jugend – Demo für ein neues Jugendkulturzentrum in Bad Segeberg
Nach dem Abriss: Solidarität mit dem HaK – für ein neues selbstverwaltetes Jugendkulturzentrum in Bad Segeberg!
Gegen repressive Kleinstadt-Zustände, Verdrängungspolitik und ordnungswahnsinnige Autoritäten!
Für emanzipatorische unkommerzielle Räume, Selbstorganisation und eine aufmüpfige Jugend überall!
Demonstration „Ein Platz für die Jugend!“
14.30 Uhr Bahnhof/Alter Güterbahnhof, Treffen ab 14 Uhr – Bad Segeberg
Gemeinsame Bahn-Anreise aus Kiel
Treffen HBF: 12 Uhr
Abfahrt des RE: 12.13 Uhr
EA-Nummer: 040 / 432 787 78
In der Vergangenheit ist es zu Übergriffen seitens der Polizei gekommen. Falls ihr eine Festnahme beobachtet, oder selber festgenommen werdet meldet dies beim Ermittlungsausschuss. Bei der Polizei müsst ihr lediglich eure Meldeadresse, euren Namen und euer Geburtsdatum angeben. Ihr habt das Recht, jegliche andere Aussage und Unterschrift zu verweigern, das solltet ihr auch tun.
Nazis
Auch dieses Jahr haben sich Neonazis angemeldet und die NPD will wohl einen Infostand machen. Wir lassen uns durch diese Provokation nicht von unserem Vorhaben abbringen, für ein selbstverwaltetes Jugendkulturzentrum zu demonstrieren. Bleibt in Gruppen und passt aufeinander auf.
Nach der Demo wird es noch eine große Party geben, also bitte nicht weglaufen und auf weitere Infos warten!^
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^Stand 3.11.12: +++ „Unsere Solidarität gegen Vertreibungspolitik und staatliche Repression!“ – Solierklärung der FAU Kiel +++ Gebäude bereits abgerissen +++ Zusammenfassungen vom Tag der Räumung auf Indymedia und hak.blogsport.de +++
Stand 2.11.12: +++ Polizei eskaliert Schlüsselübergabe +++ Den ganzen Tag Bewegung in Bad Segeberg +++ LN zum gestrigen Tag +++ HEUTE 18 UHR AM MARKT SEGEBERG: Auf die Straße für Freiräume und gegen Polizeigewalt! +++
Stand 1.11.12: +++ Das HaK Segeberg wurde heute brutal geräumt. Bullen hatten Baufirma gleich im Schlepptau dabei. Es wurde bereits mit einer Spontandemo reagiert. +++ Um 16.30 Uhr ist offizielle Schlusselübergabe im Rathaus. Um 18.30 ist öffentliche Sitzung. Kommt dorthin. Stay HaK. +++ Für ein neues Jugendkulturzentrum in Bad Segeberg! +++ Checkt hak.blogsport.de +++^
Nach dem ersatzlosen Abriss der legalen Graffiti-Flächen an den ehemaligen Silo-Türmen, dem Abriss der Skateranlage am Großen Segeberger See, wird nun auch das einzige Jugendkulturzentrum (HaK) in der Stadt dem Erdboden gleich gemacht. Auf der Fläche soll ein Parkplatz für TouristInnen und BesucherInnen des Fledermauszentrums „Noctalis“ entstehen. Diese durften den großen Parkplatz neben dem Jugendkulturzentrum immer uneingeschränkt mitbenutzen, was auch völlig ausreichte.
Seit einigen Jahren findet in Bad Segeberg ein allgemeiner Verdrängungsprozess statt. Alles was kommerziell nicht verwertbar ist und dem Bild der idyllischen, konservativen Kleinstadt widerspricht, wird systematisch ausgeschlossen und zerstört.
Dies und der allgemeine Umgang mit Jugendlichen durch die Stadtverwaltung, haben uns dazu bewogen eine Demonstration anzumelden. Mit dieser Demonstration fordern wir einen Raum für die Jugend, einen Raum für Live-Musik, einen Raum zum treffen und reden, einen Raum für KünstlerInnen aller Art, einen Raum für Träume und zum träumen.
Kommt alle am 1. Dezember 2012
um 14.30 Uhr zum Bahnhof in Bad Segeberg!
Dort beginnt unsere Demonstration, die uns auf einem alternativen Stadtrundgang durch Bad Segeberg an Orten vorbei führt, die in der besagten Entwicklung der letzten Jahre eine wichtige Rolle gespielt haben.
Wir werden in mehreren Zwischenkundgebungen auf ihre Geschichte und Bedeutung eingehen und richten unseren Blick hoffnungsvoll in die Zukunft.
Geht auf die Straße und fordert einen Platz für die Jugend!
Einen Platz für alle, die aus dieser Stadt verdrängt werden sollen!
Fight for your right! – Für ein neues Jugendkulturzentrum!
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Bad Segeberg: HaK verliert Prozess, Stadt will schnell abreißen
^Verlängerung der Räumungsfrist bis zum 31.10.
(Stand 11.10.12) Durch anwaltlichen Druck konnten die HaK-Nutzer_innen eine Verlängerung der Räumungsfrist bis zum 31. Oktober erwirken.
(Stand 10.10.12) Am 9.10. ist das Urteil des Landgerichts in schriftlicher Form bei den HaK-Nutzer_innen eingegangen. Die Stadt fordert nun die Räumung des Gebäudes und des Grundstückes zu Freitag, 12. Oktober. Wenn dies nicht erfolgt, wird mit der Einleitung der „erforderlichen rechtlichen Schritte“ gedroht. Die Räumung und der Abriss des Gebäudes droht jetzt mehr als je zuvor Realität zu werdem. Weitere Infos folgen – checkt hak.blogsport.de und stayhak.blogsport.de!^
Am Donnerstag, 27. September wurde vor der 10. Zivilkammer des Kieler Landgerichts über die Zukunft des selbstverwalteten Jugendkulturzentrums Hotel am Kalkberg (HaK) entschieden.
Nachdem sich am Morgen einige Dutzend HaK-Aktive und UnterstützerInnen am Kieler Hauptbahnhof versammelt hatten, zogen sie in einer bunten und friedlichen Demonstration mit lauter Musik und viele von Ihnen als Superhelden verkleidet zum Landgericht. Das Motto der Demonstration war „Superstark für Freiräume – Keine Stadt ohne Kulturzentrum!“. Trotz des sehr ernsten Anlasses ließen es sich die jungen Leute nicht nehmen sich auf diese phantasievolle Art und Weise für ihr Anliegen zu einzusetzen.
Um 11.00 Uhr begann der Prozess um die Räumungsklage der Stadt Bad Segeberg gegen den Trägerverein des HaKs (Interessengemeinschaft Selbstverwaltete Jugend in Segeberg e.V.) unter Vorsitz von Landgerichtspräsidentin Ulrike Hillmann. Dieser hatte gegen die Räumungsklage der Stadt eine Widerklage eingereicht und die Kündigung des Nutzungsvertrages um das HaK-Gebäude in der Segeberger Altstadt für unzulässig erklärt. Die Begründung dafür war unter anderem, dass der Kinder- und Jugendbeirat in diese Entscheidung nicht mit einbezogen worden ist und somit die demokratische Legitimation fehlt. Außerdem wurde bei der Kündigung des Nutzungsvertrages Anfang 2009 von der Segeberger Stadtvertretung der politische Auftrag gegeben, dass spätestens zum 01. Januar 2011 ein neuer Vertrag mit dem Trägerverein ausgehandelt werden soll. Dieser Auftrag wurde nicht erfüllt, denn es fanden keine Verhandlungen dieser Art statt. Und das, obwohl die Jugendlichen verhandlungsberechtigte VerteterInnen der Stadt mehrfach mündlich und zum Glück auch schriftlich und rechtzeitig dazu aufgefordert haben.
Die Landgerichtspräsidentin sah das leider anders. Ihrer Ansicht nach spielt es keine Rolle, ob der Kinder- und Jugendbeirat in die Entscheidung mit einbezogen worden ist. Genauso wenig, ob es die von der Stadtvertretung geforderten Verhandlungen über einen neuen Nutzungsvertrag mit dem HaK-Trägerverein gegeben hat oder nicht.
Damit ist die Widerklage in letzter Instanz gescheitert und die Stadt Bad Segeberg hat nun die rechtliche Möglichkeit das Gebäude fristgerecht zu räumen und (Zitat Segeberger Zeitung) „dem Erdboden gleich zu machen“.
Damit geht die lange und ereignisreiche Geschichte des Hotels am Kalkberg zu Ende. Denn dieses Gebäude ist nicht nur als Jugendkulturzentrum, sondern auch historisch von Bedeutung und müsste allein schon aus denkmalschutztechnischen Gründen erhalten bleiben. Eine Politik der Verdrängung (Exklusion) und des kulturellen Kahlschlags hat sich nun die rechtliche Legitimation geholt, einen weiteren Ort selbstbestimmten Denkens und Handels zu zerstören und so die Perspektivlosigkeit und Resignation unter jungen Menschen zu verstärken.
Diese Politik wird katastrophale Folgen haben. Sehen wir uns Städte an, wo es kaum oder gar keine niedrigschwelligen und unkommerziellenen Angebote (Skateranlage, Jugendzentrum, legale Gaffitiflächen, etc.) für Jugendliche gibt. Hier macht sich schnell Frust und Verzweiflung breit. Die Flucht in virtuelle Welten, Alkohol- und Drogenmissbrauch, Vandalismus, Vereinzelung und das Abwandern in kriminelle oder rechtsextremistische Gruppen, werden dann im stärkeren Maße zunehmen. Streetworker, Entzugskliniken, Polizeipräsenz und Sachbeschädigungen kosten Geld. Geld dass man lieber in die Jugendarbeit hätte stecken können. Leider wird den Damen und Herren in der Politik so was oft erst dann klar, wenn es zu spät ist. Meistens jedoch nie.
Selbstverständlich werden die Aktiven Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus dem HaK ihr Engagement für einen Freiraum in Bad Segeberg fortsetzen. Denn sie können ein Gebäude zerstören, nicht aber die Idee von Frieden, Freiheit und sozialer Gerechtigkeit!
HaK will never die!!!
Haltet Euch auf dem Laufenden:
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Solidarität mit dem HaK!
^Superstark für Freiräume!
Die Mächte der Finsternis haben sich vereint um die selbstverwaltete Jugendkultur aus der kleinen Stadt Bad Segeberg endgültig zu vertreiben.
Doch autonome SuperheldInnen aus mehreren Städten haben sich zusammen getan um bunt, lautstark und gut gelaunt kreativen Widerstand zu leisten.
Die am coolsten Verkleideten erhalten eine kleine Überraschung!
Rettet das HaK! Rettet die Welt!
The Kids are united!!!^
» „Für etwas Besseres als Dorfdissen, rassistische Stadtfeste und langweiliges Kirchplatz-Rumgehänge! Unkommerzielle Kultur gegen dubiose lokalpolitische Kommerzinteressen verteidigen!“ – Aufruf der FAU Kiel
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Am Donnerstag den 27. September beginnt der Räumungsprozess gegen das selbstverwaltete Jugendkulturzentrum Hotel am Kalkberg (HaK) vor dem Landgericht in Kiel. Um überregional auf unsere Situation in Bad Segeberg hinzuweisen, haben wir uns entschlossen eine weitere Demo in Kiel zu organisieren.
In Bad Segeberg wird offene, unkommerzielle und selbstverwaltete Jugendkultur systematisch abgebaut und bekämpft. Die Stadtvertretung, bis auf eine Ausnahme, schweigt oder stimmt zu. Bürgermeister Dieter Schönfeld (SPD) und die rechten Flügel der bürgerlichen Parteien machen öffentlich Stimmung gegen alles, was von der sogenannten Norm und/oder kommerziell verwertungstechnischen Gesichtspunkten abweicht.
Doch das HaK hat einen großen UnterstützerInnenkreis durch alle sozialen Schichten und weit über die Stadtgrenzen hinaus. So zum zum Beispiel die HaK-Elterninitiative, das Freiraum-Plenum Schleswig-Holstein und den Landesverband soziokultureller Zentren.
Keine Stadt ohne Kulturzentrum! – Rettet das HaK in Bad Segeberg!
^Wir treffen uns am 27. September um 09.30 Uhr am Hauptbahnhof in Kiel. Die Demo beginnt um 10.00 Uhr mit einer Auftaktkundgebung am Hauptbahnhof, dann bewegen wir uns in Richtung Landgericht. Dort wird es eine Abschlusskundgebung geben. Die Verhandlung beginnt um 11.00 Uhr.^
Kommt zahlreich nach Kiel und zeigt dass wir nicht allein sind!
HaK bleibt! Wir bleiben alle!
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Stay HaK!
Oder 10 Jahre sind noch lange nicht genug!
^===Do. 19.7.2012: Demo zum Landgericht Kiel===
Solidarität mit dem räumungsbedrohten Hotel am Kalkberg Bad Segeberg!
Kein Abriss ohne neues Haus!
Gegen autoritäre Provinzpolitik – für selbstverwaltete Räume überall!
8.30h Hbf. Kiel (Platz neben dem „Umsteiger“): Demonstration
9.30h Landgericht (Schützenwall 31-15): Kundgebung und Berufungsprozess gegen das Räumungsurteil
Aufruf der Selbstverwalteten Jugend in Segeberg e.V.:
Stay HaK!
Gegen die Räumung und den Abriss des selbstverwalteten Jugendkulturzentrums Hotel am Kalkberg (HaK) in Bad Segeberg!
Das Hotel am Kalkberg (HaK) ist ein seit über 10 Jahren bestehendes selbstverwaltetes Jugendkulturzentrum in Bad Segeberg.
Dieses wurde im Jahre 2000 Jugendlichen, die sich ein Kulturzentrum wünschten und einen Trägerverein gegründet hatten, vom damaligen Bürgermeister zur Verfügung gestellt. Da das Gebäude in einem sehr schlechten Zustand war, bedeutete das erst mal jede Menge Arbeit.
2004 wurde der erste Bauabschnitt (Konzertsaal) mit einer großen Party offiziell eingeweiht. Kurz darauf wurden auch die anderen Bauabschnitte nutzungsfertig. Von nun an fanden im HaK regelmäßig Partys, Konzerte, Workshops, Infoveranstaltungen, Gruppentreffen und vieles mehr statt.
Das HaK wurde schnell über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und besonders in der Hip Hop Szene zum absoluten Kultladen. Nicht zuletzt wegen des ein bis zwei mal im Jahr stattfindenden „Rap am Berg“. Diese Veranstaltung ging meistens über zwei Tage. Es traten bekannte und regionale KünstlerInnen und Gruppen auf, es gab einen Graffiti-Contest, Open-Mic, DJ’s und die TeilnehmerInnen des Breakdance Workshops zeigten was sie gelernt hatten.
Leider gab es auch von Anfang an Ärger mit bürgerlich-konservativen Kräften in der Stadt. Allen voran dem Ortsverband der CDU, aber auch der örtlichen Presse, die fast immer negativ über das HaK berichtete, sowie einer Hand voll AnwohnerInnen die sich über Müll und Lärm beschwerten.
Immer wieder wurde die Schließung des HaK’s gefordert, immer wieder konnte sie, oft in letzter Minute, verhindert werden. Der Konflikt spitzte sich zu als im Mai 2008 einige HaK-BesucherInnen nach dem „Rap am Berg 9“ ihre „Tags“ in der Innenstadt hinterließen. Aus der Presse erfuhren wir dass uns bis auf weiteres alle Großveranstaltungen untersagt sind und waren so unserer finanziellen Grundlage zum kostendeckendem Betrieb des Jugendkulturzentrums beraubt. Wie von Ordnungsamt und Polizei bestätigt, ist der Verein nur für das verantwortlich, was im Gebäude und auf dem Grundstück passiert, nicht für das was Gäste auf ihrem Heimweg machen.
Das Großveranstaltungsverbot wurde trotz Gesprächen nicht zurückgezogen.
Dann entdeckte die CDU, dass im HaK verschiedene politische Gruppen aktiv waren, so zum Beispiel die Freie ArbeiterInnen Union (FAU), eine kleine anarcho-syndikalistische Gewerkschaft. Schnell war das Feindbild von gewaltbereiten Linksextremisten entworfen und wurde bereitwillig von der bürgerlichen Presse aufgegriffen. Die CDU stellte einen Antrag auf die sofortige Schließung des HaK’s. Am 10. Januar 2010 gab es eine Demonstration für das HaK mit über 300 TeilnehmerInnen in Bad Segeberg. Der Schließungsantrag der CDU wurde Anfang Februar abgelehnt, allerdings wurde dem Trägerverein „Selbstverwaltete Jugend in Segeberg e.V.“ der Nutzungsvertrag über das Gebäude Lübecker Str. 85 zu Ende 2010 gekündigt. Zwischen der Stadt Bad Segeberg und dem Trägerverein sollte im Rahmen eines Beirates, bestehend aus VertreterInnen der verschiedenen politischen Fraktionen (CDU, SPD, FDP, Grüne, BBS), AnwohnerInnen des HaK’s, dem Ordnungsamt, der Polizei und HaK-Aktiven (maximal 3 Personen), ein neuer Nutzungsvertrag ausgehandelt werden. Dieser Beirat erwies sich als ein reines Tribunal, konstruktives Arbeiten war nicht möglich. Stattdessen mussten wir uns immer die gleichen Vorwürfe anhören: „Ihr seit laut, dumm und dreckig“.
Wir versuchten alles, damit ein neuer Vertrag zustande kommt. Wir legten verschiedene Konzepte vor, hielten Vorträge, sprachen mit PolitikerInnen, wendeten uns an die Presse und suchten Unterstützung in der Bevölkerung. Aber es kam nicht mal zu Vertragsverhandlungen, die Stadt in Form des neuen Bürgermeisters Dieter Schönfeld (SPD), spielte auf Zeit und diese lief uns Ende 2009 buchstäblich davon.
Am 03. Januar 2011 sollten wir der Stadt die Schlüssel übergeben damit diese den Abriss vorbereiten kann. Wir berieten uns mit unserem Anwalt, beriefen eine Pressekonferenz ein und verkündeten, die Schlüssel nicht abzugeben, solange dem Trägerverein kein gleichwertiges Gebäude zur Verfügung gestellt würde. Die Stadt reagierte mit einer Räumungsklage, wir legten Widerspruch ein.
Kurz darauf hat die Stadt uns dann die Strom-, Gas- und Wasserleitungen gekappt. Von nun an mussten wir den Betrieb behelfsmäßig mit Stromgeneratoren weiter führen. Das Heizen war gar nicht mehr möglich.
Am 26. November 2010 gab es erneut eine Demonstration für den Erhalt des HaK’s mit über 300 TeilnehmerInnen. Danach wurde mit einen fantastischen Konzertabend das 10jährige Bestehen des Hotel am Kalkbergs gefeiert.
Parallel zum Rechtsstreit startete eine Initiative von Müttern im HaK aktiver Jugendlicher ein Bürgerbegehren, welches den Sinn hatte durch das Sammeln von weit über tausend Unterschriften einen Beschluss zu erwirken, der eine Schließung und den Abriss des Gebäudes so lange verhindert bis ein Alternativgebäude von der Stadt zur Verfügung gestellt werde. Dieses Bürgerbegehren scheiterte nur knapp. Eine Nachsammelfrist wurde von der Kommunalaufsicht nicht gewährt.
Innerhalb von zwei Verhandlungstagen stand für das Bad Segeberger Amtsgericht fest, dass der Räumungsklage der Stadt gegen das Jugendzentrum stattgegeben wird. Wir gingen in Revision. Nun ist das Landgericht in Kiel für den weiteren Verlauf des Gerichtsverfahren zuständig.
Das 2010 gegründete Freiraum-Plenum, eine offene Vernetzung alternativer Jugend- und Kulturzentren in Schleswig-Holstein, startete die Kampagne „Stay HaK“, die sich mit den Aktiven in Bad Segeberg solidarisiert und in einem Flugblatt dazu aufruft, diese über die Stadtgrenzen hinaus zu unterstützen. Es gab eine Auftaktveranstaltung in der Segeberger Innenstadt mit Straßentheater und Musik. Es gab in verschiedenen Städten Info-Veranstaltungen zur Kampagne. Geplant sind Soli- und Exilveranstaltungen in anderen Zentren, Demonstrationen, Kundgebungen und weitere Aktionen.
Kürzlich beschloss die Stadtvertreterversammlung das Urteil des Amtsgerichts, trotz ausstehender Entscheidung des Landesgerichts, zeitnah zu vollstrecken. Dem Antrag auf die sofortige Zwangsräumung und den Abriss des Gebäudes wurde mit nur einer Gegenstimme aus der SPD-Fraktion zugestimmt. In letzter Minute konnte dies durch die Hinterlegung einer Sicherheitsleistung von 15.000 Euro verhindert werden. Der Prozess beginnt am 19. Juli vor dem Landgericht in Kiel um 09.30 Uhr.
Um noch einmal auf die aktuelle Situation in Bad Segeberg und die Wichtigkeit unseres Anliegens zum Erhalt eines selbstverwalteten Jugendkulturzentrums am jetzigen oder einem anderen Standort in unserer Stadt hinzuweisen, haben wir uns entschlossen, am Tag der Verhandlung eine Demonstration in Kiel vom Hauptbahnhof um 8.30 Uhr zum Landgericht mit anschließender Kundgebung durchzuführen. Denn eine Stadt ohne Kulturzentrum ist eine Stadt ohne Vielfalt und Partizipation.
Kommt nach Kiel. Unterstützt das HaK.
Keine Stadt ohne Kulturzentrum!
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(Stand 27.6.2012) Nachdem die Stadt Segeberg eigentlich beschlossen hatte, das selbstverwaltete Jugendzentrum HaK binnen weniger Tage abreißen lassen zu wollen, hat sich das Blatt jetzt noch einmal gewendet. Weil eine HaK-Unterstützerin eine nötige Sicherheitsleistung von 15 000 € aus ihrer Privatkasse übernommen hat, kann das Räumungsurteil des Amtsgerichts nun doch nicht vollstreckt werden und es bleibt die Entscheidung des Berufungsverfahrens vorm Landgerichte in Kiel am 19. Juli abzuwarten.
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» Do. 19.7.2012 | HaK Solidemo zum Landgericht | 8.30 Uhr Hauptbahnhof Kiel
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(Stand 25.6.2012) Die Stadtvertretung Bad Segeberg hat mit nur einer Gegenstimme beschlossen, das selbstverwaltete Jugendzentrum Hotel am Kalkberg bereits in den kommenden Tagen räumen und das Gebäude sofort abreißen zu lassen, obwohl die Entscheidung des Berufungsverfahrens vorm Landgericht gegen das Räumungsurteil noch aussteht.
Wir rufen weiterhin alle Freund_innen selbstverwalteter Kultur und Organisierung dazu auf, die Aktivist_innen des HaK in ihrem, trotz widrigster Bedingungen in einem mehrheitlich feindlich gesinnten Umfeld aus reaktionärer Provinzpolitik und ordnungsfetischistischer Dorfgemeinschaft, langjährigen Kampf gegen die Zerstörung ihres Projektes und für ein Ausweichobjekt zu unterstützen!
» Erklärung des HaK
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Selbstverwaltung, Basisdemokratie, Konzerte, Ausstellungen, Politik, all das und noch vieles mehr bietet das Jugendkulturzentrum Hotel am Kalkberg („HaK“) in Bad Segeberg seit über 10 Jahren allen Mitwirkenden und Interessierten. Doch ebendiese Selbstbestimmung und vor allem Selbstverwirklichung von Jugendlichen scheint Bürgermeister Schönfeld ein Dorn im Auge zu sein!
Aber lasst uns erst einmal einen kleinen Blick auf die Geschichte werfen…
Nachdem das „HaK“ als alternatives Kulturgebäude gewonnen werden konnte, fingen die Jugendlichen an in liebevollster Arbeit die historischen Balken freizulegen und abzuschleifen, den Tresen einzubauen, die Wände neu zu verputzen und zu streichen, sowie in mühevoller Arbeit dekorative Elemente wie Scheinwerfer, Lautsprecher und Mosaike anzubringen. Hinzu kamen bauliche Veränderungen wie Schallschutzwände, ein doppelter Stromkreislauf, eine Zu- und Abluftanlage sowie die Einrichtung eines funktionsfähigen Konzertraumes. Hier und da erhielten die Jugendlichen Unterstützung von gelernten Elektrikern, Maurern, Tischlern und Zimmerergesellen. Und dies alles ehrenamtlich!
Schon damals zeigte sich die Stadt Bad Segeberg bedeckt, aber stellte immerhin zweckgebundene Mittel zur Verfügung.
Doch was hat sich geändert?
Bereits seit 2008 ist dem Verein eine große finanzielle Stütze, die Durchführung von gewinnbringenden „Großveranstaltungen“, untersagt worden. Die Stadtvertreter_innen sagten jedoch im gleichen Atemzug zu, die entstanden Ausfälle zu erstatten. Dass mit diesem „Angebot“ jedoch nur gemeint war die laufenden Kosten zu erstatten, war zu keiner Zeit ersichtlich. Da nun kaum Rücklagen für anfallende Reparaturen, Baumaßnahmen sowie Anschaffungen vorhanden waren, fehlte es zunehmend an Geld. Dem Projekt wurden systematisch die Mittel entzogen und nun konnte Herr Bürgermeister Schönfeld den Jugendlichen vorwerfen, dass das Hotel »heruntergewirtschaftet ist« und es insgesamt von »Vandalismus und Disziplinlosigkeit« geprägt sei. Einigen von den Aktivist_innen wurde bereits jetzt klar, dass viele Auseinandersetzungen mit der Stadtvertreter_innenversammlung folgen würden.
Hinweise darauf, dass die Zusammenarbeit mit der von der Stadt eingesetzten Sozialarbeiterin vorzüglich klappt, sowie solche, dass Probleme mit der Heizungsanlage bestehen, für deren Reparaturen aus bekannten Gründen kein Geld zur Verfügung stand, wurden vom Beirat (bestehend aus Anwohnern, Polizei, Stadt und Mitgliedern des HaKs) scheinbar schlichtweg ignoriert. So behauptet Bürgermeister Schönfeld weiterhin, dass angeblich von ihm angebotene Hilfe nicht angenommen werden würde… Ein Vorstandsmitglied sagt jedoch, dass die Beiratssitzungen gegen Ende nur darin bestanden »uns zu sagen, was wir alles falsch machen. «
Was Herr Schönfeld von den Jugendlichen (»junge Erwachsene, die nichts auf die Reihe kriegen«) und deren Engagement hält, lässt sich in Kombination mit dem ebenfalls von ihm verlorenem Satz relativ leicht rekonstruieren: Nichts anderes »als Zeitverschwendung, mich mit solchen Leuten auseinanderzusetzen«.
Dass der derzeitige Mietvertrag, sowie ein Beschluss der Stadtvertreter_innenversammlung vom 3.2.2009, eine Option für ein gleichwertiges Ersatzgebäude vorsieht scheint dem Bürgermeister aus Versehen abhanden gekommen zu sein!
Auch wenn die Gespräche, in Form einer „inoffiziellen“ Beiratssitzung, immer fruchtloser wurden, betonten die Verantwortlichen des „HaK“: „Unser Ziel sind weiterhin konstruktive Verhandlungen mit der Stadt und dem Bürgermeister“.
Zwischenzeitlich gab es am 26.11.2010 eine Demonstration mit über 300 Teilnehmern die lautstark auf die Situation des Jugendzentrums aufmerksam machte und die Gesamtsituation der Jugendlichen erneut in das Alltagsbild der Städter rücken ließ.
Zum Neujahrsempfang 2011 nahm Bürgermeister Schönfeld noch dankend den Blumenstrauß und die Wünsche für ein erfolgreiches Jahr 2011 vom Vorstand des „HaK’s“ entgegen um nur wenige Tage später den Boden vor dem Gebäude aufzureißen und die Stromleitung zum Gebäude kappen zu lassen! Doch auch durch diese Maßnahme lassen sich die Aktivist_innen nicht abschrecken, sondern versuchen das Beste aus der Situation zu machen, frei nach dem Motto: „Ihr kriegt uns nicht klein. Und nehmt ihr uns den Strom, machen wa‘ halt Musik im Kerzenschein!“
Was bringt denn das „HaK“?
Das ehemalige Hotel ist nicht nur ein Ort für Jugendliche, den sie unter der Woche und am Wochenende nutzen können, es ist vielmehr auch integraler Bestandteil der politischen Teilhabe, die sich aktiv gegen Faschismus, Rassismus und Diskriminierung einsetzt.
Hier lernen Jugendliche sich selber zu entfalten und zu verwirklichen. Darüber hinaus auch aus dem bestimmenden Alltag auszubrechen und aktiv alternative Freizeitmöglichkeiten selber zu gestalten. Denn in einer Stadt, in der die Jugend immer kürzer treten muss und ihnen immer mehr Möglichkeiten genommen werden ihre Freizeit zu gestalten, ist es umso wichtiger Alternativen zu schaffen und zu erhalten!
Aber nicht nur die Ungerechtigkeit von Seiten der Stadt und des Bürgermeisters lässt uns aufbegehren! Es ist ebenso demokratische Emanzipation und Teilhabe die uns dazu bringt etwas gegen diese Willkür, mit der über unsere Köpfe hinweg über unsere Zukunft entschieden wird!
Bad Segeberg ist eine junge Stadt und die Jugend muss gefördert werden! Denn ohne Jugend sehen wir alt aus!
Der geplante Abriss des Jugendzentrums ist eine weitere Manifestation der Sozial- und Kulturkürzungen die sich auf alle Bereiche der Gesellschaft erstrecken. Immer mehr Geld fließt in die Wirtschaft, statt dorthin wo es wirklich nötig und nachhaltig ist! Mit einer Politik, die glaubt einen größeren Nutzen aus der kapitalistischen Verwertung als aus kultureller Vielfalt ziehen zu können, kann und darf es nicht weitergehen!
Wir fordern einen neuen Vertrag, der eine Nutzung des derzeitigen Gebäudes so lange zulässt, bis gemeinsam eine angemessene Alternative gefunden wurde!
Wir fordern, dass die Stadt endlich ihre Zusagen einhält und die entstandenen Kosten übernimmt!
Grundvoraussetzung ist und bleibt die Selbstständigkeit des Vereins sowie die Aufhebung des „Großveranstaltungsverbot“!
Es geht nicht nur um ein Gebäude, sondern auch um die Jugendlichen darin!
Solidarität mit unabhängiger Jugendarbeit!
Solidarität mit dem „HaK“!
Aktuelle Infos:
stayhak.blogsport.de | hak.blogsport.de
» Soli-Erklärung der Alten Meierei
^Info- und Mobiveranstaltung zur Situation des selbstverwalteten Jugend- und Kulturzentrums Hotel am Kalkberg & zur Demonstration am 19.7. (9 Uhr Kiel Hbf) zum Landgericht Kiel anlässlich der Verhandlung der Räumungsklage der Stadt Bad Segeberg gegen das HaK
Donnerstag | 21. Juni 2012 | 19:30 Uhr | Li(e)ber Anders | Iltisstraße
34, Kiel