Die Veranstalter_innen des TattooCircus Kiel resümieren:
Der erste Tattooo Circus in Kiel ist nun Geschichte.
Wir waren überwältigt von dem Engagement und der Solidarität aller, die mitgeholfen haben dieses wunderbare Wochenende entstehen zu lassen. Ihr seid spitze!
Konzerte, Tatooz, Bierchen, Klönschnack, linke Büchertische und Infoveranstaltungen über Zwangsarbeit im Knast, eine Veranstaltung zum Thema Wie und warum schreibe ich Gefangenen und ’ne Infoveranstaltung zum Räumungs- bedrohten AZ Köln füllten das Wochenende ziemlich gut aus.
Ein bisschen Geld ist auch zusammen gekommen und wir wollen hiermit öffentlich machen wohin wir die Kohle gegeben haben. Warum?
Gerade bei Soli-Parties und dem Sammeln von Kohle für Betroffene XY wegen WeissDerGeier bleibt die Transparenz oft auf der Strecke. Klar, manchmal muss mensch auch nicht wissen, wohin die Kohle geht.
Aber als Veranstalter_innen des Tattooo-Circus sehen wir uns hier in der Verantwortung und in der Pflicht. Für alle, die Zeit und Ressourcen für den Circus gegeben haben, für alle, die ihr Tattoo mit ’ner Spende honoriert haben, halten wir es für wichtig, Transparenz herzustellen, wohin denn die Kohle geflossen ist, es nachvollziehbar zu halten. Dies soll Vertrauen schaffen in Strukturen, die bemüht sind, Kohle für politische Arbeit aufzutreiben und natürlich die jeweiligen „gesponsorten“ Strukturen und Projekte in den Blick der Leute zu rücken.
Wir halten die Möglichkeit eines Tattoo-Circus für eine geniale Idee, in vielerlei Hinsichten. Geld für politische Arbeit, für Gefangene und unsere Strukturen aufzutreiben ist nie einfach. Hier bietet so ein Circus natürlich ne 1a Gelegenheit. Über die Verbindung von Tattoo-Subkultur und Politik lassen sich im besten Falle unsere Ideen und Inhalte an Menschen außerhalb unserer Szene bringen.
Schlussendlich is‘ so ein Wochenende natürlich ne abgefahrene Veranstaltung, die Spaß macht und noch gut aussieht!
Bis zum nächsten Jahr!
Macht Tattoo-Circus in eurer Stadt! Unterstützt linke Strukturen und Projekte! Vergesst die Gefangenen nicht!
^Wohin ging die Kohle?
– An die Alte Meierei Kiel – das Dach brauch Geld!
– An einen Genossen aus Kiel, der Anwalts- und Prozesskosten zu tragen hat, weil er bei einem Naziaufmarsch in Peine Polizisten mit einem Stein und einer Flasche beworfen haben soll und deshalb zu einer 10monatigen Freiheitsstrafe ausgesetzt auf drei Jahre Bewährung verurteilt wurde.
– An einen Genossen aus Kiel, der Anwalts- und Prozesskosten zu tragen hat aufgrund antifaschistischer Betätigung bei den Gegenaktionen zum TDDZ-Naziaufmarsch in Hamburg am 2.6.2012. Er wird von Cops der Körperverletzung und des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte bezichtigt. Der Prozess soll am 26.7.2013 in Hamburg verhandelt werden – achtet auf Ankündigungen!
– An einen Genossen aus Kiel, dem bei einer Party-Räumung von den Bullen ’n Widerstand reingedrückt und der zu Tagessätzen verurteilt wurde.
– An antifaschistische Strukturen in Kiel.
– An den Info-Laden in Kiel.
– An Sonja und Christian.
– An eingeknastete Anarchisten in Weissrussland.
– An die Genoss_innen von Clement Meric, der am 5.6.12 von Faschisten in Paris ermordet wurde für die Fortsetzung ihrer antifaschistischen Arbeit.^
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