Wir dokumentieren einen Aufruf der AG „Scheißzeit-Movement“.
„Die Krise heißt Kapitalismus!“
Antikapitalistischer und antifaschistischer Block auf der Kieler Krisendemo am 12.11.2011
In dieser Woche findet ein weiterer globaler Aktionstag gegen die Krise statt. Weltweit werden, wie schon verstärkt in den vergangenen Wochen, wieder unzählige Menschen auf die Straße gehen, um ihren Unmut über die Krisenerscheinungen des Kapitalismus und die Abwälzung ihrer Lasten von oben nach unten zu bekunden. Auch in Kiel wird zu einer Demonstration mobilisiert, zu der der Krisen-Ratschlag und das Occupy-Camp am Kleinen Kiel aufrufen.
In den vergangenen Wochen ist es auch in der Bundesrepublik vermehrt zu Protesten anlässlich der seit 2008 andauernden weltweiten ökonomischen Krise gekommen, die sich meist eng an der us-amerikanischen Occupy Wallstreet-Bewegung orientiert haben. Diese zeichneten sich durch das Bemühen um eine inhaltliche Offenheit aus, die neben der längst überfälligen Kritik an den Zumutungen der krisenhaften kapitalistischen Verhältnisse, immer wieder auch reaktionären, antimodernen, autoritären und antisemitischen Positionen und Organisationen eine Bühne gaben. Eine solche Anschlussfähigkeit für krude Inhalte wurde nicht zuletzt durch die starke Fixierung der Occupy-Bewegung auf die Finanzwirtschaft als vermeintliche (aber falsche) Ursache der ökonomischen Krise begünstigt.
Auch auf Treffen und Aktionen der jüngsten Krisenbewegung in Kiel wurden solche Tendenzen wiederholt sichtbar.
Nichtsdestotrotz werden wir in Zeiten, in denen die menschenfeindlichen Auswirkungen der kapitalistischen Produktionsweise auf die Insassen der durch sie strukturierten Gesellschaften offensichtlicher denn je zu Tage treten und in denen nicht nur in Griechenland ganze Bevölkerungen im Namen des Sachzwanges unter rassistischen Begleitklängen entmündigt werden, weil sie sich weigern, dem Beispiel des volksgemeinschaftlichen Gürtel-enger-schnall-Weltmeisters Deutschland zu folgen, die öffentliche Kommentierung der Krise auf der Straße nicht irgendwelchen Verschwörungsfreaks, Antisemit_innen und sonstigen Irrationalist_innen überlassen. Wir wollen auf der Demo mit emanzipatorischen Positionen präsent sein und inhaltlich das gesamte kapitalistischen Scheißsystem, mitsamt seiner Verwertungszwänge und seines elendigen Konkurrenzprinzips zur Verantwortung ziehen. Denn nicht nur die Finanzmärkte gehören entmachtet, wie es das Demonstrationsmotto für Samstag einfordert, sondern der ganze Markt an sich abgeschafft.
Wer wie wir für eine solche linksradikale Perspektive zur Überwindung der Gesamtscheiße zugunsten einer solidarischen Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung jenseits des Kapitalismus werben und gleichzeitig Anhänger_innen von Nationalismus, Chauvinismus, Antisemitismus und Arbeitsfetischismus eine Absage erteilen möchte, den_diejenige rufen wir dazu auf, am Samstag mit uns an der Demo teilzunehmen.
Internationale soziale Revolte statt Chauvinismus, Antisemitismus und Arbeitswahn!
Kapitalismus abschaffen!
^Kommt in den antikapitalistischen und antifaschistischen Block auf der Kieler Krisendemo:
Samstag 12.11.2011 | 12 Uhr | Kiel Hauptbahnhof^
Es wird wieder ein offenes Mikrophon geben. Nutzt die Gelegenheit zur Hörbarmachung emanzipatorischer Inhalte!
AG „Scheißzeit-Movement“ | Kontakt via geskiel.blogsport.de
…page…
—
Von www.solid-sh.de:
Für den Untergang des globalen Katastrophenzustands!
Die Krise heißt Kapitalismus!
Aufruf der Linksjugend [’solid– Kiel zum Aktionstag in Kiel am Samstag, 22.10. um 11 Uhr auf dem Asmus-Bremer-Platz
Am Mittwoch, den 19.10. lud attac-Kiel zu einem spontanen Ratschlag unter dem Motto „Entmachtet die Finanzmärkte“ ein. Es kamen recht viele unterschiedliche Menschen und somit unterschiedliche Positionen zusammen, so dass es am Samstag keine inhaltlichen Vorgaben gibt. Ziel ist es auf Krise und globale Kämpfe aufmerksam zu machen. Es gilt den Protest auch nach Kiel zu tragen. Daher gibt es eine Versammlung mit offenem Mikrophon und vielfältigen kreativen Aktionen mit anschließender Demonstration zur HSH- Nordbank. Letzteres hängt dann jedoch von den VersammlungsteilnehmerInnen ab.
Wir rufen dazu auf, sich einzubringen und linke Positionen deutlich zu machen!
Aus dem Aufruf von attac: „Weltweit finden in hunderten Städten Demonstrationen oder langfristige Besetzungsaktionen gegen zunehmende Verarmung, soziale Ungerechtigkeit und den schleichenden Abbau demokratischer Rechte und Freiheiten statt. Die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Krise spüren immer mehr Menschen. Eigene bitterere Erfahrungen der Verarmung und Perspektivlosigkeit und die Einsicht, dass die gegenwärtige Gesellschaft ihnen keine wirklichen Zukunftsperspektiven bietet, treibt die Bevölkerung auf die Straßen und Plätze… Diese Protestwelle äußert die verbreitete Ahnung, dass sich die bestehende Gesellschaft grundsätzlich falsch entwickelt. So kann es nicht weiter gehen.“
Solidarität mit allen sozialen Kämpfen weltweit!
Die Krise heißt Kapitalismus!