Up the irons!

MOSH IN DEN MAI TEIL SIEBEN, 30.04.11, Kiel, Alte Meierei (diverse)

Im letztjährigen Bericht kündigte DREMU es bereits an: „Wir sehen uns bei der `verflixten Sieben`!“ Und natürlich ist DREMU auch 2011 am Start, wenn in der Alten Meierei der große Mosh – Hammer kreist – allerdings ziemlich spät diesmal, denn vor das Moshen hat unsere Gesellschaft das Arbeiten gesetzt …

…. so trifft der DREMU – Gesandte leider erst ein, als schon drei Bands gespielt haben. DAS ist richtich Kacke, aber leider nicht zu ändern. Zu gerne hätte DREMU auch über And then they run, Dread Link und Collapse berichtet. Daher hoffen wir, dass das jemand der anderen Dagewesenen tut. Das wär‘ fair und fein. Danke!

Der Schreiber hält sich aufgrund seiner Verspätung nicht lange draußen auf, obwohl es auch dort was zu schauen gäbe. Muss der Merchstand halt noch warten, das Feuerchen in den Körben brennt ohnehin von allein. Drinnen isses sowieso warm, denn die Hütte ist richtig gut gefüllt und die Erben des Zorns haben heiße Rhythmen am Start. Da jibbet denn auch gleich „Asche auf dein Haupt“. Das Ganze ist mit einem tollen Sound versehen, sodass grade auch der „Gruß aus Messing“ sehr metallisch klingt. Martialisch wie eh und je hämmern die Erben ihren Sound in die bangenden Köpfe. Frontmann Sven kann sich getrost auf die erste Reihe verlassen, die ihn bei den Texten kräftig unterstützt. Neben dem „Messinggruß“ gibt’s noch einen weiteren neuen Song von der in Bälde erscheinenden CD. Mal schauen; wenn’s auf Konserve ebenso drückt wie live, kann bei EDZ eh nichts anbrennen. Da gibt’s dann höchstens den (ehrenwerten) „Tod im Pit“.

Bevor’s soweit kommt halt ich erst mal nen kleinen Klönschnack. Is‘ ja auch zu schön: lauter nette Leute, `ne kleine Bar vom HOT ROCK (Mexicaner!!!) und das Wetter is‘ beinahe sommerlich – letztes Jahr um diese Zeit war’s noch arschkalt …

Von drinnen klingt ein Cello durch Stakkato artige Riffs. Die Brainfuckers Fun Foundation hat schon losgelegt. Schönes Brett mit corigem Anstrich (im MIDM-Forum gab’s Meckerheinis, die sich über zu viel …core -Bands beschwerten – komisch bei solchen Bands war dann aber am meisten los … ). Und der Blickfang ist wie immer der Matte schüttelnde Cellist. Klar machen auch die anderen was her. Die Jungs sind fit und haben Spaß. Und bedanken sich zudem bei der Meierei, dass sie spielen dürfen, denn – bei den BRAINFUCKERS jibbet eben auch „Brötchen mit Budder und Wuast“. Jedem schmeckt’s auf seine Weise. Die BRAINFUCKERS kommen aber zumindest musikalisch bei allen an.

Mit Abrogation wird’s im folgendem „Tief schwarz, blutig rot“. Die Magdeburger waren vor zwei Jahren schon mal vor Ort und konnten mit ihrem melodiösem Death Metal gute Reaktionen verbuchen. Heute leert sich die Halle aber doch merklich. An der Band selbst kann’s nicht liegen: musikalisch sind die Jungs top und es lohnt sich den deutschsprachigen Texten zuzuhören. Grade die aktuelleren Tracks haben so’n paar geile Maiden – mäßge Gitarrenharmonien zu bieten, welchen den Death – in die Heavy – Metal – Ecke wuchtet. Coole Sounderweiterung und gelungener Auftritt.

Generell bietet der Mai-Mosh ja eher härtere Kost. Umso erstaunter war ich, als ich in der Vorankündigung von der Band The Claymore las. Dascha reinster Power Metal, is‘ das ja. Mit hohem Gesang und so. Oha, wenn das man gut geht – nich‘, dass sich Satan’s Wife in ihrem Revier noch angegriffen fühlen … 😉 Aber tatsächlich sind die Banger in der Meierei ers’ma‘ skeptisch als die Rheinländer loslegen. Da is‘ viel Platz vor der Bühne … THE CLAYMORE lassen sich davon aber nich‘ abschrecken sondern donnern ordentlich los! Da geht nämlich gleich ma‘ so’n Pyrodingsi hoch, damit alle wach werden (oder sich erschrecken). Die meisten der gespielten Songs kommen nicht ohne Doublebass und Speed aus. Das geht gut ab. Traditionsbewusste Metaller bekommen hier alles geboten, was das Genre ausmacht: hohe (saubere!) Töne, `ne Explosion (gab’s sowat schon ma‘ inne Meierei?), Stadionreifes Gepose, `nen Bass mit lustigen LED’s auffe Bünde und viele Gitarrensoli. Ich muss zugeben: auf so’ner reinrassigen Metalshow war ich schon länger nicht mehr. Immerhin, der Mann am Mikro erinnert mich stimmlich manchmal an den Stratovarious Sänger oder auch an die Legende John Arch. Das muss man erstmal hinkriegen! Eine weitere Überraschung gibt’s nach der Frage: „Habt ihr Angst im Dunklen?“ Es folgt doch tatsächlich der Maiden –Kracher „Fear Of The Dark“. So hätt‘ ich nu‘ nich‘ gedacht. Aber ruckzuck is‘ der Laden voll und es wird enthemmt mitgesungen. Schöner Winkelzug. THE CLAYMORE ziehen die Meute auf ihre Seite und sorgen für `nen tollen Höhe- und Abschlusspunkt des ohnehin wiederum gelungenen MOSH IN DEN MAI!

Ja, die MIDM – Crew hat sich dieses Jahr wieder feist den Arsch aufgerissen, um einen großartigen Abend zu gestalten: noch mehr Bühnenlicht, fettesten Sound, eine prima abwechslungsreiche Bandauswahl und `ne günstige [Unkostenbeteiligung! Wo kriegt man schon noch SIEBEN Bands für SIEBEN Euronen? Na hoffentlich auch beim achten Teil dieser geilen Serie! Daumen hoch und Up the Irons (sowieso)!!!

Torsten

www.dremufuestias.de