Findus, Frau Potz, Empty Guns / 07.05.11 – Kiel, Alte Meierei
Schön, wenn du ohne Erwartungen zu einem Konzert gehst und dann total positiv überrascht wirst. So geht es mir zumindest, als ich am Samstag in die Meierei gehe. Ich freue mich zwar auf die vielen netten Leute, ahne aber, dass der Abend musikalisch (für meinen Geschmack) doch eher mau ausfallen wird. Ich habe bei allen Bands kurz in die Mucke rein gehört und keine wusste mich dabei zu überzeugen.
Frau Potz haben schon angefangen zu spielen, als ich gegen 22:10 Uhr die Meierei betrete. Äußerst pünktlich also. Find ich ungewöhnlich, aber zum Glück habe ich noch nicht viel verpasst. Spielen sollen die drei laut ihrer Facebook Seite Punk/Indie. Glücklicherweise fällt der Indie-Einschlag ziemlich gering aus. Punk gibt es dafür satt. Dazu keift der Sänger passend zum Bandnahmen die ganze Zeit rum z.B. gegen die, wie er sagt, „Elekto Szene“. Ich kann dabei nur mitfühlen und bin spätestens ab dem Zeitpunkt voll auf FRAU POTZ‘ Seite. Zwischendurch wird noch erwähnt, dass FRAU POTZ nun nach fünf Jahren Bandgeschichte endlich einen Plattenvertrag beim Label „Delikatess Tonträger“, auf dem auf Findus vertreten sind, ergattert haben. Herzlichen Glückwunsch.
Nach FRAU POTZ nutze ich die Umbaupause für einige Gespräche. Als Empty Guns anfangen aufzubauen, freut mich, unter den Instrumenten auch ein Glockenspiel zu erblicken. Das kann ja was werden. Leider wird mir schon bei den ersten Tönen bewusst, dass EMPTY GUNS nicht meinen Geschmack treffen. Das ist dann wohl wirklich Indie oder so. Da kann ich ja nicht drauf. Ich gehe also raus, um meine Zeit anderweitig zu verbringen. Mir kommt aber auch zu Ohren, dass es anderen Leuten gut gefällt. Immerhin.
Dann entern Findus die Bühne. Ich bin von dem blonden Oberlippenbärtchen des Sängers gleich angetan. Außerdem sehe ich sofort, dass die Band sich echt freut und Bock hat, zu spielen. Schön. Musikalisch bin ich dann auch sehr positiv überrascht. Klingt doch ziemlich nach Punk, was da abgeliefert wird. Das Publikum, dessen Altersdurchschnitt übrigens gefühlt bei 17 liegt, muss sich anscheinend ein wenig daran gewöhnen, aber dann wird sogar eine Runde Pogo auf das Meierei-Parkett gelegt. Zwischenzeitlich macht der FINDUS Sänger Platz für eine angebliche (das war wohl vor meiner Zeit) Rendsburger Legende, den Sänger von Totschick, der einen Song mit den FINDUSEN zum Besten gibt. Schöne schnelle Nummer, gefällt mir sehr und vor Allem Bocky als alter Rendsburger scheint sich sehr zu freuen und brüllt die Refrains durch das Mikro des einen Gitarristen enthusiastisch mit. Danach nimmt die Geschwindigkeit und Härte der FINDUS Songs leider ein wenig ab, aber ich bin da schon lange von der Band überzeugt. Zugaben gibt es dann auch ein paar. Mehr braucht mein Herz nicht, um glücklich zu sein.
Der Abend wird dann noch mit Selter (in kleinen Glasflaschen, sollte es öfter in der Meierei geben) und vielen netten Gesprächen in netter Atmosphäre ausklingen gelassen und irgendwann mache ich mich zufrieden auf den Heimweg. Sauber Fugbaum Concerts ;).