SO soll es sein: Die Destructioncrew bewundert gerade Fussels neue alte Zahnlücke (Suppe essen ist gefährlich!), als es schüchtern an der Tür klopft. Eine Schar UK-Krusten fragt höflich an, ob es stimme, dass hier heute ein Konzi stattfinde und wenn ja, ob man denn mitspielen könne. Und na logisch dürfense! Daumen hoch – wenn ich sowas höre, weiß ich, warum ich die HC/Punk-D.I.Y.-Bewegung liebe.
Kursiver Text vom Tofu, Philipp schreibt gerade.
Die spontan dazu gestoßenen UK-Crustis heißen The Afternoon Gentlemen und spielen Grindcore. Hier gibt’s erstmal ordentlich primitiven Grindcore, schön mit der Neanderthalerkeule! Es wird gekeift, geschrien und auch das Schweinchen wird aus dem Stall gelassen, Fussel und ich schwingen unsere hübschen Frisuren und wohlige Erinnerungen ans Obscene-Festival flackern auf. Die Texte und die Ansagen feiern ein gewisses getränk names “Bier”, keine Ahnung, was das is, aber die Jungs aus Leeds sind voll die Fans von dem Zeug. Extrapunkte für den kultigen Drummer.
Die Engländer böllern zwar gerade ihre letzten Songs, als ich meinen Obolus entrichte, aber der kurze Eindruck bleibt positiv in Erinnerung. Unterstützt von einem für die Verhältnisse (heute kleines Besteck) mächtigen Sound walzt das ordentlich. Angenehm unmelodiös auch. Geknüppel und Hassgegurgel mit Stil und Würde. Es muss unbedingt noch mal jemand den Namen ergänzen, den habe ich nicht mitbekommen.
Gasaki aus Bremen sind sympathisch verpeilt. Ab und zu passiert es, dass die Sängerin den nächsten Songtitel ansagt, alle sich angucken, bis der Schlagzeuger (Marke verrückter Punk-Professor) überrascht „oh!“ sagt und endlich anzählt. Schön auch, wie sich der Bassist immer wieder urplötzlich über irgendetwas freut und hysterisch kichert. Geile Band, deren Sängerin den Saal ordentlich zusammenbrüllt, was Fussel mir auch so versprochen hatte. Der Stil ist rüpelige Kruste.
Gasaki aus Bremen sind auch super, aber die Songs mir oft zu lang und irgendwie ohne klare Linie der Drummer (Professor), ist übrigens Nils, der bis vor kurzem noch bei IN IRATUS getrommelt hat. Die Verplantheit der Band war aber echt sympathisch, die Musik muss aber noch n bisschen mehr Druck machen, um die Energie der Sängerin zu unterstützen. Aber da das ja einer der ersten Auftritte war, bin ich mir ja sicher, dass das in Zukunft noch geiler kommt.
Der Bassist von Protestant hat die Hummeln im Arsch. Beim letzten Ton von GASAKI ruft er mit Schaum vorm Mund: „So it’s time to do this? Yeah, LET’S DO THIS! ARGH!“ Und als es dann losgeht, springt der Typ hochmotiviert durch die Halle. Ein noch größerer Hingucker ist der Schlagzeuger, der irre Grimassen zieht und wie ein Berserker auf sein Kit eindrischt. Immerhin sind es heute übrigens mehr Besucher als beim letzten Mal – die zweistellige Besucheranzahl wird bestimmt nicht zuletzt aufgrund von Andys Schelte im ESKATOLOGIA-Review (und der PROTESTANT-Rezi) geknackt. Das PROTESTANT-Vinyl ist erwartetermaßen ein Hammer, herrlich aufgemacht und genau wie live eine unwiderstehliche Mischung aus TRAGEDY-Melodien und Aggrofaktor im dunkelroten Bereich.
Ja was soll man zu dem Inferno, das Protestant da lostreten, noch sagen. Selten ne Band gesehen, die soviel Bock hat wie die Herren aus Milwaukee. GEIL! GEIL! GEIL!
Leider muss ich die Meierei vorzeitig verlassen, da es jetzt nach 0.00 Uhr ist und ich um 4.00 Uhr aufstehen muss. Wenn also noch etwas Spektakuläres vorgefallen ist… bitte ergänzen!
Hab ich gemacht!
Tofu und Philipp von www.dremufuestias.de