Kiel. Gleich zwei schweißtreibende, hochenergetische Tanzgaranten verspricht die Konzertgruppe Rebeltí@s für den kommenden Freitag in der Alten Meierei in Kiel. Auf die Tanzfläche bittet zum einen die explosive Mischung aus Punkrock, Rap und Drum’n’Bass und Breakbeats des Projekts Undergang aus dem französischen Toulouse. Schlagzeug, Bass, Gitarre, Gesang und Plattenteller – locker Jobs für ein ganzes Quintett – bedient Cédric in seinen hochgelobten Live-Shows wie ein Achtarmiger gleichzeitig und widerlegt wohl eindrücklich das Gerücht, Männer könnten nicht ‚dual‘.
Der 30-jährige Cédric gab seinen Einstand in Frankreich 2004 mit einem Auftritt auf dem einschlägig bekannten Festival Printemps des Bourges. Seitdem hat er sich längst vom Geheimtipp zur festen Größe der dortigen Elektro-Szene gemausert. Der Franzose legte zwei Alben vor – das Debüt Alternative (2005) lässt sich übrigens auf seiner Homepage frei herunterladen – und spielte unzählige Konzerte nicht nur in Frankreich. Zurzeit feilt Cédric an einem weiteren Longplayer. In den vergangenen Jahren durfte der Multitasking-Maniac unter anderem mit Acts wie Asian Dub Foundation, Steel Pulse oder Watcha Clan die Bühne teilen. Seine Live-Gigs gelten als energiegeladen, unkonventionell und leidenschaftlich und sind eine Fusion aus Jungle Rock mit der Revolution des Punk, der Wucht des Break-Beats und dem hibbeligen Fieber von Drum’n’Bass.
Der zweite Tanzflächenfüller an diesem Abend kommt aus Köln. In den frühen 90ern sind Guts Pie Earshot als Quintett mit Punkrock gestartet. Mit der ungewöhnlichen Klangfarbe des Cellos als Gitarrenersatz, mit markantem Frauengesang und Samples wirbelten sie jedoch schon damals eingefahrene Punkrock-Hörgewohnheiten durcheinander. Mittlerweile sind die Rheinländer nur noch zu zweit, und Rizio (Cello, Effekte) und Scheng (Drums) servieren eine schweißtreibende Mischung aus Breakbeats, verzerrtem Cello sowie der rohen Energie ihrer politischen Punk- und Emo-Wurzeln ihrer Anfangstage. Neun Alben und mehr als 600 Konzerte gehen auf das Konto der Kölner. Mit ihren ungestümen Live-Shows, in denen sich explodierende Punk-Beats mit Metal-Anleihen ebenso finden wie Trance, Orient- oder Break-Beats, haben sie sich längst in der Jugendzentrum-Szene so etwas wie Kultcharakter erspielt und dürften auch in Kiel keine Unbekannten mehr sein.