Fredag den Trettond, Sprängd / 09.09.08 – Alte Meierei, Kiel
Nicht, dass jemand glaubt, DREMU ist NICHT überall – doch auch hier waren wir. Zwar mit Schwierigkeiten beim Geldwechseln, aber doch noch drin! Über das verspätete Erscheinen dieses Beitrags bitten wir natürlich freundlichst hinwegzusehen. Wenn nicht – auch egal!
Zwei unbekannte Bands an einem Dienstag in der Meierei – schlechte Vorzeichen für ein Konzert und so war es dementsprechend leer, aber trotzdem lebendig.
Fredag den Trettond aus Göteborg fielen vor allem durch ihren quirligen Gitarristen auf: dieser stand vor den etwa 20 Leuten, die sich doch in die Meierei verirrt hatten und poste, als wäre er in einem Stadion vor etwa 20.000 Menschen. Mit “Let`s go” und Gitarre-durch-die-Luft-schleudern kam es einem vor, als würde er eine Pit motivieren, die natürlich nicht vorhanden war. Musikalisch gibt es Anarchopunk mit hardcorigem Schreigesang und sehr systemkritisch. So wird die rechtsgerichtete Regierung Schwedens thematisiert und angeprangert, natürlich in eigener Landessprache mit dem sympathischen Hinweis, dass wir doch alle fließend schwedisch sprechen könnten, oder etwa nicht? Ob man nun etwas versteht oder nicht, die Atmosphäre wird transportiert …
Die Schweden hatten einen geilen Sound, der mich aufgrund der Gitarrenarbeit auch hin und wieder an Motörhead erinnerte. Allerdings klang dieser 13. Freitag viel räudiger und schmutziger als die Engländer. Skitsystem oder Wolfbrigade wären da noch als Einfluss zu nennen – coole, mitreißende Mischung. Total geil!
…und bleibt auch bei Sprängd bestehen. Vor dem Gig entledigen sich erstmal alle Vier ihrer T-Shirts, obwohl es in der Meierei heute eher kühl ist. Scheint aber ein Gruppenritual oder so was zu sein, denn auf den Fotos der zugehörigen myspace-Seite sieht man sie auch nur oben ohne. Sei´s drum, liegt bestimmt am schwedischen Klima.
Die Musik tönt wesentlich brachialer aus den Boxen, da Bass und Drumset lauter abgemischt sind als der Rest, aber es passt zum aggressiven Gesang und vermutlich auch Text (is ja wieder auf schwedisch, was ich immer noch nicht kann). Zwischendurch fällt dann noch mal das Mikro aus, so dass der Sänger einfach unverstärkt schreit…
… was man ja auch von einem gewissen Hrn. Wolter kennt. Auch der liebt es, bei Ausfall der Technik diversen Leuten die Botschaft ganz Nahe zu bringen.
SPRÄNG’D schaffen dieses in meinem Falle heute Abend nicht. Ihr Hardcore ist zwar näher an der ursprünglichen Form, aber eben auch stumpfer und poltriger. Der Unterhaltungswert hier ist wesentlich niedriger als bei den Tourkollegen. Da bleibt am Ende nur ein „War ok.“
Steffi & Torsten