02.06.: Naziaufmarsch in Schwerin verhindern!

Naziaufmärsche verhindern!

Wir dokumentieren einen Aufruf der Gruppe TAG Hamburg.


02.06.07: Gemeinsam den Naziaufmarsch in Schwerin verhindern!

BEAT IT!
(Wer Streit sucht, …)

Für den 2. Juni hat die NPD in Schwerin einen Aufmarsch gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm angemeldet. Parallel dazu findet in Rostock die internationale Auftaktdemonstration diverser Anti-G8 Gruppen statt. Die Nazi-Demo ist als Höhepunkt der rechten Aktivitäten gegen den G8-Gipfel gedacht und wird voraussichtlich der größte Aufmarsch in Mecklenburg-Vorpommern (M-V), den die NPD seit
ihrem Einzug in den Schweriner Landtag im September 2006 ausrichten will. Der Bundesgeschäftsführer und Landesvorsitzende der NPD Stefan Köster hat diesen Aufmarsch unter dem Motto „Es gibt keine gerechte Globalisierung – National statt Global“ für 1500 Neonazis angemeldet.

Bei der Landtagswahl hatte die NPD 7,3% der Stimmen erzielt. Dieses Ergebnis kann unter anderem als logische Konsequenz einer Politik auf Landesebene betrachtet werden, die kontinuierlich Engagement gegen Rechts massiv behindert, sei es nun durch Streichung von Geldern für z. B. antirassistische Projekte oder aber auch durch Kriminalisierung antifaschistischer Aktivitäten. War das Geheul der anderen Parteien über den Einzug der NPD in den Landtag anfangs noch groß, ist es inzwischen leise geworden um den staatlichen „Antifaschismus“. Die Regierung M-V`s und die Bundesregierung hindert der Wahlerfolg der Nazis nicht daran, Gelder für zivilgesellschaftliche, antirassistische und antifaschistische Projekte in M-V und bundesweit weiterhin zu kürzen.

WORDS DON´T COME EASY:
(Kapitalismus von Rechts:)

Dass die Nazis versuchen sich verstärkt auf soziale Themen zu beziehen, ist nicht neu: Seien es die Freien Kameradschaften mit ihrer „Anti-Kap“-Kampagne oder eben die NPD mit ihrer Agitation gegen Sozialabbau und Hartz IV. Allerdings nehmen soziale Themen in der extremen Rechten zunehmend mehr Raum ein und die Nazis versuchen immer mehr Großaufmärsche in diesem Kontext durchzuführen. Am 1. Mai marschierten bundesweit ca. 4000 Neonazis auf sieben Aufmärschen unter Mottos wie: „Sozial statt global – Wir fordern Arbeit im eigenen Land!“ (Neubrandenburg) oder „Heraus
gegen die kapitalistische Wirtschaftsordnung!“ (Dortmund).
So ist inzwischen auch der G8 zu einem Schwerpunkt der NPD geworden. Sie stellen sich selber gerne als die einzig wahren Globalisierungsgegner_innen dar. Dabei ist ihr vermeintlicher
Antikapitalismus nichts anderes als ein völkischer Kapitalismus, der vom antisemitischen Stereotyp des „schaffenden“ und „raffenden“ Kapitals ausgeht. Unter dem „schaffenden“ Kapital verstehen die Nazis eine national organisierte und kontrollierte deutsche Wirtschaft, die im Interesse einer „deutschen Volksgemeinschaft“ handelt. Dem gegenüber stellen sie das „raffende“ Kapital: Hinter diesem soll sich das „internationale Finanzkapital“ verbergen, welches durch „Zinswucher“ und
„Spekulantentum“ die nationalen Interessen des guten – „schaffendem“ – Kapitals untergräbt. Es lässt sich schon erahnen, worauf dieser ganze Quatsch hinausläuft: In diesem „Antikapitalismus“ befindet sich hinter dem halluzinierten „internationalen Finanzkapital“ am Ende nichts anderes als das ebenso verschwörungstheoretische Konstrukt der „Ostküste Amerikas“, das bei den Nazis als Synonym für das „Weltjudentum“ steht. Die Nazis wenden sich in ihrem „Antikapitalismus“ also nicht gegen das Privateigentum an Produktionsmitteln und den als Machtstruktur alle Lebenslagen durchziehenden Kapitalismus an sich. Stattdessen setzen sie auf eine starke kapitalistische, aber eben national organisierte deutsche Volkswirtschaft – eben das „schaffende“ Kapital – vor allem auch als Gegenpol zu den USA. Diesen schreiben sie in plattestem Antiamerikanismus die Hauptverantwortung an der
Globalisierung innerhalb eines personalisierten Kapitalismus zu. Mit einer solchen „Kapitalismuskritik“ bedienen sie nicht nur stumpfe antisemitische Stereotypen, sondern liefern auch eine falsche, aber einfache Lösung für die komplexen Zusammenhänge des Kapitalismus.

Teilweise finden sich diese falschen und verkürzten Erklärungen auch bei einem Teil der Globalisierungsgegner_innen wieder. Umso wichtiger ist es emanzipatorische, linksradikale Inhalte
auch innerhalb der Anti-Globalisierungsbewegung zu stärken und sich damit klar gegen Nazis und Antisemit_innen zu positionieren.
Ein weiteres Problem wird in der Schwäche der radikalen Linken deutlich, nämlich Inhalte zu vermitteln. Wo nur noch durch Lifestyle und Dresscodes linke Popkultur verbreitet wird und keine klaren linksradikalen Inhalte mehr, besteht eine offene Flanke für verkürzte Kapitalismuskritik. Nur zu gerne übernehmen Nazis platte, pseudolinke Parolen und bedienen sich an Styles und Codes, die ursprünglich einer linken Subkultur zuzurechnen waren. Um dem zu begegnen ist es notwendig in eigenen Positionen weniger beliebig zu bleiben, sondern emanzipatorische Inhalte zu pushen.

Daneben muss die radikale Linke wieder anfangen in die tagespolitischen Diskurse zu intervenieren.
Sie muss Antworten für die vom Kapitalismus Desillusionierten liefern, um diese nicht der NPD und anderen faschistischen Gruppierungen zu überlassen. Rund um den G8-Gipfel muss die radikale Linke klar machen, dass die Nazis alles andere sind als Antikapitalist_innen und es immer noch die radikale Linke ist, die eben keine Alternativen zu der ganzen Scheiße hier hat, sondern komplett andere Perspektiven vertritt. Deshalb ist es wichtig nicht nur durch Präsenz in Rostock, sondern auch durch
direkte Intervention gegen die Nazis in Schwerin aktiv zu werden. Es sollte durch ein offensives Auftreten klargestellt werden, dass es kein friedliches Nebeneinader von uns und den Nazis geben kann und wird. Wir erteilen allen Querfrontideen der Nazis eine handfeste Absage!

…NOTHING`S GONNA STOP US NOW!
(…bekommt ihn auch!)

Zur Auftaktdemo gegen den G8-Gipfel werden in nicht einmal hundert Kilometer Entfernung zu Schwerin mehrere zehntausende Menschen erwartet. Der linksradikale Block auf der Demo wird hoffentlich ein klarer und kraftvoller Ausdruck fundierter Kapitalismuskritik. Wir sehen in unserer
Mobilisierung nach Schwerin keine Gefährdung dieser Demo oder gar eine Spaltung. Wir denken, dass einige tausend Antifas weniger im linksradikalen Block in Rostock nichts an einem starken Ausdruck ändern würden. Sehr wohl aber würden diese in Schwerin fehlen! In Schwerin und anderen Orten in Ostdeutschland gibt es keine oder kaum Ansätze zivilgesellschaftlichen Engagements gegen Rechts. Und wenn es diese gibt, haben sie unter anderem gegen Mittelkürzungen sowie staatliche und bürgerliche Anfeindung zu kämpfen. Nicht nur in der letzten Zeit wurde deutlich, wie z. B. am 14. April in Wismar, dass unsere Genossen_innen vor Ort häufig allein stehen. Und das nicht nur gegen fest verankerte und gut organisierte Nazistrukturen, sondern auch gegenüber einer bürgerlichen Öffentlichkeit die dieses Problem resignierend hinnimmt oder gar als ein Teil des Problems gelten kann. Nicht zu vergessen sind die Bullen, die sich lieber an der Jagd auf Migrant_innen beteiligen, als sich mit rechten Straftaten auseinander zusetzten. Wir rufen deshalb dazu auf, sich durch eine starke Mobilisierung aus Norddeutschland solidarisch mit den Antifa-Strukturen vor Ort zu zeigen und setzen auf eine Vernetzung und Organisierung antifaschistischer Strukturen im Norden.

Ob die Nazidemo staatlicherseits genehmigt wird ist unklar. Wir setzen aber auch nicht auf ein staatliches Verbot der Nazidemo, wir setzen auf entschlossene und direkte antifaschistische
Intervention. Wir lehnen staatlichen Antifaschismus als heuchlerisches Getue ab. Es ist und bleibt dieser Staat, der durch seine rassistische Scheißpolitik gegen Migrant_innen hetzt, sie durch Residenzpflicht und andere Gesetze schikaniert und letztendlich durch Abschiebungen deren Tod bewusst in Kauf nimmt. Es ist und bleibt auch dieser Staat, der Entschädigungszahlungen an die Überlebenden des Nationalsozialismus verweigert und durch das Gleichstellen von Täter_innen und Opfern, Geschichtsrevisionismus betreibt. Auch wird es wieder die Exekutive dieses Staates sein, die am 2.Juni versuchen wird, die Nazis mit einem martialischen Bullenaufgebot zu schützen und antifaschistische Aktivitäten zu behindern.

Wir laden Euch ein, gemeinsam mit uns am 2. Juni nach Schwerin zu fahren, um den Naziaufmarsch zu verhindern. Genug Zeit, um am linksradikalen Block in Rostock teilzunehmen bleibt, immer noch…

Weitere aktuelle Infos rund um die antifaschistischen Gegenaktivitäten in Schwerin findet ihr unter:
http://www.demo-schwerin.tk, auf http://de.indymedia.org und bei http://www.links-lang.de.

Infos über eine gemeinsame Anreise aus Hamburg, Infoveranstaltungen und News gibt bei http://tag.blogsport.de

Nazis offensiv stoppen – Deutschland zerlegen – Kapitalismus abschaffen

(tag) hamburg

Supportet by: (aujah) – Autonome Jugendantifa Hamburg, Antifaschistische Aktion Lüneburg / Uelzen, Antifa Info Neumünster, Autonomer Aktions Zusammenhang & Pronto
^ Anreise aus Richtung Kiel/Lübeck:

Kiel 7:44 Uhr
Lübeck 9:04 Uhr
Bad Kleinen 9.59 Uhr
Schwerin 10:10 Uhr^

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Ältere Aufrufe

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von de.indymedia.org

26.05.07: Nazistand in Eckernförde kippen!

Wie Jens Lütke vom NPD Kreisverband Kiel-Plön letztes Wochenende in einer seiner spärlichen Megafondurchsage während des absolut erfolglosen Versuches von Neonazis, in der provinziellen Hochburg rechter Jugendlicher Rieseby mit einem Propagandastand die Stimmung weiter aufzuhetzen, bereits ankündigte, planen NPD und die selbsternannten „Freien Nationalisten Eckernförde“ für Samstag, 26. Mai einen weiteren öffentlichen Auftritt. Diesmal ein paar Kilometer weiter südlich in Eckernförde. Auch diese Aktion wird mit ziemlicher Sicherheit wieder Teil der faschistischen Möchtegern-Kampagne gegen den G8-Gipfel sein, mit der Neonazis versuchen, mit antisemitischen, rassistischen und nationalistischen Welterklärungsversuchen an die starke linke Mobilisierung gegen den Gipfel anzuknüpfen.

Damit setzt sich die regionale Nazi-Präsenz in den letzten Monaten, vor allem von kieler NPDlern, fort. Die Neonazis weichen, nachdem sie in den größeren schleswig-holsteinischen Städten mit ihrer „Öffentlichkeitsarbeit“ regelmäßig am antifaschistischen Widerstand kläglich scheiterten, auf Regionen aus, in denen sie sich mehr Sympathie als Gegenwehr versprechen. Dies ist Teil der von ihnen propagierten Strategie, den „Kampf um die Städte“ vom Land aus führen zu wollen.

Aber auch diesmal wird ihnen dies nicht gelingen! Wir werden deutlich machen, dass Eckernförde nicht umsonst seit Jahren für seine antifaschistische Jugendkultur bekannt ist.

Auf ein neues Desaster für NPD und FNE!

Kommt am Samstag-Vormittag in die Eckernförder Innenstadt. Lest Indymedia für weitere Ankündigungen von Zeit und Ort!


von de.indymedia.org

19.05.07: Keine Toleranz für Neonazis in Rieseby!

Für Samstag den 19.05. von 10:00 – 13:00 Uhr haben Kader der schleswig-holsteinischen NPD einen „Infotisch“ in Rieseby amgemeldet. Personell werden sie wohl wie üblich von den „Freien Nationalisten Eckernförde“ (FNE) ünterstützt werden.

Wer sind diese Leute und was wollen sie?

Die FNE gehören zu den „Freien Kameradschaften“. Diese in vielen deutschen Orten bestehenden gewalttätigen Gruppen sehen sich in der Tradition der NSDAP und der SA. Unverholen propagieren sie einen agressiven, kriegsverherrlichenden Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus. Ihr Ziel ist ein neues deutsches Reich.

Dass solche offen staatsfeindlichen Kräfte mit der „demokratischen“ Wahlpartei NPD zusammenarbeiten ist weder Zufall noch Ausnahme. Sowohl auf lokaler als auch auf Bundesebene sind bekennende Neonazis in der NPD aktiv und verfolgen offen verfassungsfeindliche Ziele, ohne Angst vor einem neuen Verbotsverfahren haben zu müssen.

Warum ausgerechnet Rieseby?

In den schleswig-holsteinischen Städten haben Neonazis gottseidank schlechte Karten: Als die NPD Anfang 2005 versuchte in Kiel Fuss zu fassen, bließ ihr ein Sturm ablehnender Empöhrung von grossen Teilen der Bevölkerung entgegen. Als Höhepunkt verhinderten tausende von AntifaschistInnen einen Aufmarsch eines lächerlichen Häufchens von 2oo Neonazis im Januar 2005 in der kieler Innenstadt.

In dieser Situation entstand der Plan der Neonazis „die Städte vom Land aus erobern“ zu wollen. Dass solche Ideen zumindest ansatzweise erfolgreich sein können, zeigt das Beispiel Rieseby in erschrckender Weise: Es gelingt den Nazis zunehmend mit „coolen“ Angeboten wie dem Verteilen von Cds mit rechtsradikaler Musik und grösseren Partys, attraktiv für Jugendliche zu sein. Die schleswig-holsteinische NPD hat Rieseby in den letzten Monaten ins Zentrum ihrer Propaganda-Aktivitäten gerückt: Mit Flugblättern und politischen Aktionen will sie sich vor Ort verankern, was ihr teilweise gelungen ist. So bekannte sich der jetzige Schulsprecher der Riesebyer Hauptschule vor laufenden NDR-Kameras zu einem neuen großdeutschen Reich.

Parallel zur Nazipropaganda stieg die rechte Strassengewalt in den letzten Monaten sprunghaft an: Übergriffe auf „links“- oder „ausländisch“ aussehende Jugendliche, Obdachlose, Behinderte und alle anderen die nicht in das beschränkte Weltbild der Nazis passen sind in Rieseby, Eckernförde und Umgebung fast an der Tagesordnung.

Wohin die Reise gehen kann, zeigt ein Blick in die „national befreiten Zonen“ (nicht nur) in Ostdeutschland: Es gibt Gemeinden, in denen Niemand mehr wohnen kann, der „ausländisch aussehend“, behindert, homosexuell oder auch einfach „nicht rechts genug“ ist.

Wir werden eine „national befreite Zone Riesby“ nicht zulassen!

Wir rufen alle Menschen aus Rieseby und Umgebung die keine Lust auf Nazis haben auf (nicht nur) am Samstag ein deutliches Zeichen zu setzen: Ihr seid nicht alleine! Zusammen werden wir es schaffen die nationalsozialistischen Ideen dorthin zu befördern wo sie hingehören; Auf den Müllhaufen der Geschichte!

^ Treffpunkt in Kiel: 08:30 Bhf; Abfahrt 08:43
Treffpunkt in Eckernförde: 08:30 Bhf; Abfahrt 09:07^


von de.indymedia.org

01.05.2007: Naziaufmarsch in Bad Bramstedt verhindern!

Für einen revolutionären 1. Mai!

Am 1. Mai 2007, dem internationalen linken Kampftag gegen Ausbeutung und Unterdrückung, will die faschistische NPD mit Anhang in Bad Bramstedt aufmarschieren. In der Tradition des historischen Nationalsozialismus wollen sie einen völkischen, angeblich antikapitalistischen 1. Mai begehen. Dabei werden sie versuchen, mit ihrem menschenverachtenden nationalistischen, rassistischen und antisemitischen Weltbild den kapitalistischen, ausbeuterischen Normalzustand zu erklären.

Nazis in Bad Bramstedt stoppen!

Trotz der auch dieses Jahr wieder bundesweit stattfindenden zentralen Naziaufmärsche, ist die Tatsache, dass Neonazis am 1. Mai in Schleswig-Holstein öffentlich nicht-angekündigte Aufmärsche in kleineren Städten durchführen wollen, keine Neuheit. Die Nazis erhoffen sich hier, anders als etwa in Kiel oder Lübeck, wo es bei ihren öffentlichen Auftritten regelmäßig aufgrund massenhafter antifaschistischer Gegenwehr zum Ausnahmezustand kommt, ungestörte Aufmärsche durchführen zu können.
Zuletzt wurde dies deutlich, als vor zwei Jahren am 1. Mai eine mit 250 FaschistInnen relativ große Nazidemo durch Heide zog. Obwohl sich auch dort trotz weniger Tage Mobilisierungszeit einige hundert AntifaschistInnen zu Gegenaktivitäten versammelten, konnten die Neonazis auch unter tatkräftiger Mithilfe deutscher PolizistInnen, die einige hundert Antifas stundenlang in der Heider Fußgängerzone einkesselten, ihre komplette Route laufen.
Es ist Teil der Strategie von NPD und sogenannten freien Kameradschaften, ihren „Kampf um die Straße“ vom Land aus zu führen. Dies wird nicht nur an „national befreiten Zonen“ in ostdeutschen Dörfern und Kleinstädten deutlich, sondern beginnt auch in Schleswig-Holstein mit der Zunahme von Naziaktivitäten z.B. in Rieseby oder Neustadt (Holstein) oder in Form von regelmäßigen Nazikonzerten in Neufeld und anderswo, Realität zu werden

Diese Hoffnung wollen wir den FaschistInnen für Bad Bramstedt schon frühzeitig zunichte machen! Ein erster Schritt in diese Richtung ist mit dem erfreulichen Umstand getan, dass die Stadt Bad Bramstedt hier schon im Vorfeld klargemacht hat, dass sie einen Aufmarsch von Neonazis nicht widerspruchslos hinnehmen will und zu einer Gegenkundgebung mobilisiert hat. Nun liegt es an uns allen, uns den Nazis in den Weg zu stellen, ihre Route zu blockieren, lautstarken Protest am Rande ihrer Demo zu zeigen und ihnen offensiv entgegenzutreten!

Heraus zum revolutionären 1. Mai!

Auch wenn wir es natürlich immer und überall unverzichtbar finden, den FaschistInnen Widerstand zu leisten und ihre öffentlichen Auftritte nicht zur Normalität werden zu lassen, sollten wir nicht vergessen, dass der 1. Mai ein Kampftag mit unbestritten linker Tradition ist. Zurück geht er in Gedenken an den Mai 1886, als ein Streik für den 8-Stunden-Tag in Chicago von der Polizei mit einem Massaker an den ArbeiterInnen niedergeschlagen wurde und in dessen Folge vier anarchistische Gewerkschafter zum Tode verurteilt wurden.

Allein die Tatsache, dass heute nicht einmal mehr die unter Einsatz des eigenen Lebens von der ArbeiterInnenbewegung erkämpften Errungenschaften wie der 8-Stunden-Tag zu den Mindeststandards im kapitalistischen Alltag von Arbeitshetze, Standortwahn, Lohnkürzungen und zunehmender Verelendung etwa durch staatliche Programme wie Hartz 4 gehören, zeigt uns einmal mehr, dass der Kampf für ein menschenwürdiges Leben auch heute mehr als aktuell und dringend notwendig ist.

Dieses Leben wird sich jedoch nicht dadurch erreichen lassen, andere, vermeintlich „undeutsche“ Menschen –wie es uns die Nazis heute wie vor 70 Jahren weismachen wollen- zu Sündenböcken für die systembegründeten Fehler zu erklären. Auch wird es niemanden, außer den Profiteuren des kapitalistischen Systems etwas nutzen, den Gürtel für Deutschland enger zu schnallen, wie in nationalistischen Kampagnen wie „Du bist Deutschland!“ oder im allgemeinen schwarz-rot-gelben Taumel im Zuge der Fußball-WM propagiert und gefeiert. Leider wird uns auch die Bettelei der DGB-Bosse um mehr Arbeitsplätze oder ein paar Cent mehr Lohn unser Utopie von einem selbstbestimmten, solidarischen und gleichberechtigten Leben für alle Menschen weltweit, nicht näher bringen. Nein, dieses Leben in einer befreiten Gesellschaft, das auch dem Faschismus erst die Grundlagen seiner Existenz nimmt, muss kompromisslos, unmissverständlich und revolutionär erkämpft werden!

Deshalb rufen wir Euch auf, nachdem wir die Nazis erfolgreich aus Bad Bramstedt gejagt haben, Euch an den antikapitalistischen Maidemos in Hamburg zu beteiligen. Um 15.oo Uhr beginnt dort vom Michel die Euromayday-Parade und um 17.oo Uhr startet von der U-Bahn-Station Feldstraße die revolutionäre 1. Mai-Demo.

Kein Raum für Neonazis in Bad Bramstedt und anderswo!

Ein menschenwürdiges Leben ohne Ausbeutung und Unterdrückung beginnt im Kampf gegen deutschen Nationalismus, Rassismus und Kapitalismus!

===EA-Nummer für die Antifa-Aktionen in Bad Bramstedt:=== 0162-810 65 81

^=== Auf die Straße am 1. Mai 2007: ===

Kundgebung gegen den Naziaufmarsch in Bad Bramstedt
11 Uhr, auf dem Bleeck

Euromayday-Parade in Hamburg
15 Uhr, Michel-Wiese (http://www.euromayday.tk)

Revolutionäre 1. Mai-Demo in Hamburg
17 Uhr, U-Bahn-Station Feldstraße (http://www.revo1mai.de.tt)^
Auch in Kiel gibt’s natürlich wieder ab 9.30 Uhr die traditionelle Gewerkschaftsdemo vom Wilhelmsplatz.


von demo.antifa-wismar.de

14.04.2007: Antifa-Demo in Wismar

CLOSE IT! Nazistrukturen lahmlegen

In der Vergangen hat sich die Hansestadt Wismar als weltoffene Stadt präsentiert, in der Rechtsextremismus kein Thema ist. Dass dieses „Randproblem“ in der Vergangenheit immer wiederdurch gewaltätige Exzesse in den Vordergrund getreten ist, wird schnell bedauert und ebenso schnell auch wieder vergessen.
Ob rechtsradikale Angriffe auf das örtliche Asylbewerberheim im September 1992 oder der Mord an einem körperlich behinderten Obdachlosen im Juli 2000 – all dieses wird in der Wismarer Kommunalpolitik gern verdrängt, da es den Tourismus schädigt und damit auch die wenigen Arbeitsplätze gefährden könnte.

Seit einigen Jahren konnte sich allerdings der rechtsextrem Geschäftsmann Phillip Schlaffer mit seinem Internetversand „H8store“ in Wismar etablieren. Ihm gehört der „werwolf“-Shop in Wismar, er ist beiligt am Tatooshop „Needle of pain“ und am Wohnprojekt/Club „Wolfshöhle“. Nach dem Angriff auf die „Keine Stimme den Nazis – Demo“ im letzten Sommer konnten wir über Presse und Infoarbeit das Problem sichtbar machen. Diese Demo ist der Start einer Kampange, deren Ziel es sein wird, dass Rechte ihre Geschäfte und Treffpunkte in Wismar und Umgebung schließen müssen.
^ Samstag 14.04.07
Bahnhof Wismar
Demo 12 Uhr^
Mehr Infos: http://demo.antifa-wismar.de/


von baanord.tk

31.03.2007: Naziaufmarsch in Lübeck verhindern! Deutschen Nationalismus bekämpfen!

Am 31.03.2007 wollen Nazis der NPD sowie der militanten „freien Kameradschaften“ durch Lübeck marschieren. Auf seiner Demo will der „nationale Widerstand“ den „unschuldigen Opfern“ und der „sinnlosen Zerstörung“ durch die allierten Bombenangriffe auf Lübeck gedenken.

Nazigedenken an deutsche „Bombenopfer“
Dies ist eine ungeheure Provokation, die umso unerträglicher wird, als die Nazis andernorts mit ihrer Position nicht sehr weit von der deutschen „Mitte“ entfernt sind:
Es geht uns hier nicht um Einzelschicksale z.B. durch Bomben umgekommener Kinder, die tatsächlich nichts für das politische Drumherum konnten. Die deutschen Städte als kollektive Gebilde waren hingegen alles andere als „unschuldig“. Vielmehr waren sie die Basis und das Hinterland des mörderischen deutschen Nationalsozialismus! Es geht hier nicht um das oberflächliche Abfeiern alliierter Politik (die beispielsweise nicht die Zuglinien nach Auschwitz bombardierten, obwohl sie von dem industriellen Massenmord wussten). Der Bombenkrieg kam aber trotzdem nicht aus „heiterem Himmel“ auf „unschuldige Opfer“ und schon gar nicht war er „sinnlos“. Der Bombenkrieg diente der Demoralisierung der kriegswilligen deutschen Bevölkerung, Nachschubwege wurden unterbrochen und kriegswichtiges Hinterland wurde zerstört. Mit jeder Bombe rückten so die Befreiung der Konzentrationslager und ein Ende des Vernichtungsfeldzuges der deutschen Wehrmacht näher. Wer dies bewusst ausblendet oder verschweigt dient letzten Endes der Verdrehung der Geschichte im Sinne der Nazis. Der größte Grund für historische Trauer ist unserer Meinung nach das komplette Scheitern der deutschen antifaschistischen Bewegung der 30er und 40er Jahre, wer hätte die Nationalsozialisten aufhalten sollen, wenn es keine alliierten Streitkräfte gegeben hätte?

Woher kommen all die Nazis? Vom Mond?
Der historische Nationalsozialismus ist nicht im luftleeren Raum entstanden, er konnte auf einen starken in Bevölkerung und Gesellschaft verankerten Nationalismus, Militarismus, Sexismus und Antisemitismus aufbauen.
Auch die heutigen Neonazis sind keine Bande von Außerirdischen. Ihr rassistisches Gedankengut von „Volksgemeinschaft“ hat erst dort eine Chance auf gesellschaftliche Verankerung, wo bürgerliche Medien und Politiker von einem „vollen Boot Deutschland“ reden, das sich vor kriminellen „Asylbetrügern“ schützen müsse. Ihr Weltbild von „schaffendem“, gutem deutschen und „raffendem“, bösem „jüdisch-angloamerikanischen“ Kapital wird dann für Teile der Bevölkerung interessant, wenn etablierte Politiker von sie allein für die negativen Folgen des kapitalistischen Systems wie Erwerbslosigkeit verantwortlich machen. Als würden deutsche Unternehmen anders funktionieren als amerikanische – ausbeuterischer Kapitalismus bleibt ausbeuterischer Kapitalismus, überall!
Auch der neue deutsche „Party-Nationalismus“ gibt den Nazis Rückenwind: Wenn Bundespräsident Horst Köhler vor tausenden Fähnchen schwingenden Deutschen am „Tag der Einheit“ in Kiel verkündet, er sei „stolz ein Deutscher zu sein“, ist er zwar kein Nazi. Aber der „Du bist Deutschland“ -Nationalismus der „Mitte“ funktioniert nicht anders als der Nazi- Nationalismus: Auch der letzte gesellschaftliche Verlierer darf stolz sein zum Kollektiv dazuzu dazuzugehören und sich als etwas besseres als „die anderen“ fühlen. Was stören einen schon Studiengebühren, Hartz 4-Schickane und spärlicher werdende Gesundheitsversorgung, wenn mensch die nationale Fahne schwenken und stolz auf die wieder gewonnene militärische Stärke des „Vaterlandes“ sein darf? Fakt ist: Es gibt keinen „gesunden Nationalismus“, Nationalismus war, ist und bleibt eine falsche Ideologie, die die Menschen verdummt. Da hilft auch keine besoffene Fußball-Party.

Der Staat und die Nazis
Es gibt in Deutschland Gesetze, die Nazi-Propaganda und -Organisierung verbieten. Trotzdem ist es Tradition der deutschen Polizei und Justiz mit aller Härte gegen Linke und AntifaschistInnen vorzugehen und Milde gegen Nazis walten zu lassen. Einige Beispiele:
In Hamburg wurde wegen einiger eingeworfener Scheiben und einem abgebrannten Schuppen in Zusammenhang mit Protesten gegen den Bau eines Luxushotels die schwerste Repressionswelle der Stadt seit Jahren losgetreten. Mit dem Vorwurf der „Bildung einer terroristischen Vereinigung“ (§ 129a StGB) wurden dutzende von Wohnungen durchsucht und Gerichtsverfahren angestrengt. Als in Dortmund die Naziszene nach einem Mord an einem Antifaschisten Plakate verklebte auf denen zu lesen stand „Wer der Bewegung im Weg steht muss die Konsequenzen tragen“ und Listen mit „den nächsten“ veröffentlichte, verzichtete die Polizei auf einen Schlag gegen die Szene.
Der Rendsburger NPD-Vorsitzende Görtsen wurde zu einer Geldstrafe von 150 Euro verurteilt, weil er auf einem Naziaufmarsch durch eine Polizeikette (!) einem Antifaschisten Reizgas ins Gesicht gesprüht hatte. In Hamburg bekam ein Punk einen Strafbefehl über 300 Euro für das bloße Tragen eines Nietenarmbandes auf einer Demo.
Diese Beispiele zeigen ebenso wie das Scheitern des NPD-Verbotsantrages wegen zu enger „Begleitung“ der Naziaktivitäten durch den Verfassungsschutz, dass wir im Kampf gegen den Faschismus nicht auf den deutschen Staat setzen können. Dies wird auch an den norddeutschen Naziaufmärschen der letzten Jahre deutlich; ohne massive (sowie sehr teure) Polizeieinsätze wären sie am antifaschistischen Widerstand nicht vorbei vorbeigekommen. Mit ihrer Repression und ihren brutalen Übergriffen auf antifaschistische Demos und Aktionen, wie auch im letzten Jahr in Lübeck, schafft die Polizei gezielt ein Klima der Angst in antifaschistischen Kreisen und hilft damit letzten Endes den Nazis.
Es liegt an uns Nationalismus, Sexismus, Rassismus und Antisemitismus zu thematisieren und zurückzudrängen! Antifaschismus heißt das Übel an der Wurzel zu packen und für eine andere Gesellschaft zu kämpfen!

Neonazis stoppen!
Naziaufmärsche sind wichtig für die Propaganda und die „Erlebniswelt“ der Naziszene. Deshalb gilt es, sie zu stören und nach Möglichkeit zu verhindern.
Ob aktiver Antifaschismus erfolgreich ist oder nicht, entscheidet sich aber nicht nur bei Großereignissen, sondern vor allem im Alltag. Es ist den Nazis in den letzten Jahren vielerorts gelungen die hegemoniale Jugendsubkultur zu übernehmen. Auch in Schleswig-Holstein und erst recht in Mecklenburg-Vorpommern existieren mittlerweile eine Vielzahl von Naziläden und -Treffpunkten. Es gilt ihre Infrastruktur, ihre Geldquellen und Akt Aktivitäten aufzudecken und dort anzugreifen wo es ihnen am meisten weh tut! Die Nazisubkultur muss thematisiert und geächtet werden, es darf keine Toleranz für Nazis in Schulen, Jugendzentren und Nachbarschaften geben! Auch liegt es an uns praktische Solidarität mit den Opfern der Nazigewalt zu üben und Gegenwehr zu organisieren!

Zurück zu Lübeck
Es gibt in Lübeck ein breites antifaschistisches Bündnis von Gewerkschaften, Kirchen und anderen Gruppen. Dies begrüßen wir ausdrücklich, ebenso wie die Aufrufe zu zivilem Ungehorsam. Um ein deutliches Zeichen zu setzen, wollen wir hiermit auch zur Teilname an der Bündnisdemo aufrufen. Weiterhin finden wir es wichtig, dass verschiedene Aktionsformen möglich sind, sich aber gegenseitig respektiert wird. Wir machen mit diesem Flugblatt unsere eigenen Positionen deutlich und rufen hiermit zu einem linksradikalen, antifaschistischem Block auf der Bündnisdemo auf. Ein Erfolg an diesem Tag würde unserer Meinung nach so aussehen, dass die Nazis nicht eine verkürzte Route laufen, sondern nach keinem einzigen Meter wieder nach hause geschickt werden! Deshalb: macht massive Gegenaktionen in der ganzen Stadt, seid kreativ, sorgt für Bewegung in Lübeck am 31.03.07,
DON`T LET THEM MARCH, MAKE THEM RUN!

Kein Raum für Nationalismus, Rassismus und deutsche Geschichtsverdrehung!
Linke Perspektiven schaffen – die Strasse gehört uns!

^ ===Freitag, 30.03.===

Linksradikale Warm-Up Demo:
Kein Raum für Nationalismus, Rassismus und deutsche Geschichtsverdrehung!
17:00 Uhr Hauptbahnhof Lübeck

Anschließend Infoveranstaltung mit Filmvortrag des BAAN in Zusammenarbeit mit der Roten Hilfe im Veb.

Gemeinsame Anreise aus Kiel
Treffen: 15.20 Uhr Hauptbahnhof
Abfahrt des Regionalexpress: 15.44 Uhr
Ankunft Lübeck: 16.56 Uhr^
^=== Samstag, 31.03. ===

Autonomer Antifa-Block in der Bündnis-Demo
10:00 Uhr am Markt, Lübeck

Dezentrale Aktionen gegen den Naziaufmarsch.

Gemeinsame Anreise aus Kiel
Treffen: 8.20 Hauptbahnhof Kiel
Abfahrt des Regionalexpress: 8.44 Uhr
Ankunft Lübeck: 9.56 Uhr
^
Bündnis Autonomer Antifas Nord (BAAN)

=== NEWS:=== Die Polizei hat angekündigt, dass am Sonnabend ganztätig der Bereich von der Puppenbrücke bis zum Kohlmarkt abgesperrt wird. Das betrifft nicht nur den Straßenverkehr, sondern auch FußgängerInnen.

Für auswärtige Demo-TeilnehmerInnen bedeutet das, dass sie den großen Umweg über Schwartauer Allee, Marienstr./ Marienbrücke und Brücke bei der MuK nehmen müssen, um in die Innenstadt zur Auftaktkundgebung zu gelangen.

Das „Wir können sie stoppen!“-Bündnis hat ein Info-Telefon eingerichtet, dass über die Nummer (0451) 3 70 48 05 den Samstag über zu erreichen ist. Das Info-Telefon erteilt Auskünfte zur Demo-Situationslage.

Mehr Infos beim BAAN und beim „Wir können sie stoppen!“-Bündnis.


von www.ns-verherrlichung-stoppen.tk:

13.02.07 Dresden: Kein Raum für die Verdrehung der Geschichte

NS-Verherrlichung stoppen

Dem Naziaufmarsch am 13. Februar in Dresden entgegentreten

Alljährlich im Februar beginnt in Dresden der Reigen der Nazi-Großveranstaltungen.
Der Nazi-Pflichttermin in Dresden, bei dem vorgeblich den Toten der alliierten Bombardierung Dresdens im Februar 1945 gedacht werden soll, ist mittlerweile zum größten bundesweiten Aufmarsch geworden. Er dient – wie auch die Aufmärsche in
Halbe (neuerdings zweimal jährlich), das Gebirgsjägertreffen in Mittenwald und die Aufmärsche zum Todestag von Rudolf Hess dazu, Traditionslinien zum historischen Nationalsozialismus zu schaffen. Diese Großveranstaltungen fördern die emotionalen
Bindungen der TeilnehmerInnen untereinander und schaffen damit einen Zusammenhalt im Sinne einer nationalsozialistischen Identität.
Über ihre innere Wirkung hinaus geht es bei diesen Veranstaltungen jedoch auch immer wieder darum, die Geschichte zu verleugnen und zu relativieren. Der deutschen
Gesellschaft soll vermittelt werden, dass der Nationalsozialismus ein System war, in dem vieles gut und richtig war:
Dafür wird der Hitler-Stellvertreter Rudolf Hess, der in den Nürnberger Prozessen als Kriegsverbrecher zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, von den Nazis zum Märtyrer
stilisiert, der als „Friedensflieger“ zu unrecht verurteilt wurde.
Dafür werden die Wehrmachtssoldaten und Angehörigen der Waffen-SS, die im Frühjahr 1945 bei einer der letzten Kesselschlachten des Zweiten Weltkrieges starben und nun auf dem größten Soldatenfriedhof in Deutschlands in Halbe liegen, von den Nazis unter dem Motto „Ruhm und Ehre dem deutschen Frontsoldaten“ zu Helden stilisiert.

Dafür werden in Mittenwald am Ehrenmal der Gebirgsjäger die Verbrechen von Teilen der Gebirgsjäger im Nationalsozialismus verschwiegen und Verbindungen zur SS geleugnet.
Und dafür werden die Toten des Bombenangriffs auf Dresden von den Nazis benutzt, einen Opfermythos zu kreieren. Die Alliierten werden einer „sinnlosen“, „kriminellen“ „Massenbombardierung“ beschuldigt, die BewohnerInnen Dresdens und damit zugleich die Bevölkerung Deutschland ausnahmslos als Opfer dargestellt. Mit der Stilisierung des Bombenangriffs zum „Brand“, „Flammenmeer“ oder Bombenholocaust“ sollen die Verbrechen des Nationalsozialismus und insbesondere der Massenmord an den
europäischen Jüdinnen und Juden relativiert werden. Der Holocaust soll damit zu einem von vielen Kriegsverbrechen werden, wie sie von allen Seiten begangen wurden.

Warum gerade Dresden?

Die Bewertung der Luftangriffe auf Dresden war sowohl in der DDR als auch in der BRD politischem Kalkül unterworfen. Bis Ende der 90er Jahre erfolgte in keinem der beiden Länder eine systematische historische Erforschung.
Hatte der erste Nachkriegsbürgermeister Dresdens, Walter Waldauer, noch von einer vermeidbaren aber von deutschen Faschisten provozierten Katastrophe gesprochen, erfolgte in der offiziellen DDR-Politik schon bald ein radikaler Schwenk: Die
Bombardierung wurde als verbrecherisch gebrandmarkt. Ziel sei es gewesen, der UDSSR und dem neu zugründenden sozialistischen deutschen Staat nur zerstörte Städte zu hinterlassen.
In der BRD waren es vor allem Faschisten und Revanchisten insbesondere der Vertriebenenverbände, die an die offiziellen Propagandalügen des Göbbels`schen Ministeriums anknüpften und die Bombardierung zur Relativierung der deutschen
Kriegsschuld und zum Aufbau eines deutschen Opferbildes benutzten. Diese Propaganda fand offene Ohren und konnte sich beinahe ungehindert in großen Teilen der westdeutschen Gesellschaft festsetzen. Bücher wie das des Holocaustleugners
David Irving „Der Untergang Dresdens“ aus dem Jahr 1963 stießen auf breite Akzeptanz und verbreiteten erfolgreich die erfundene und völlig übertriebene Zahl von 250.000 Toten.
Nach 1989 blieb das verbreitete Bild der „verbrecherischen“ Bombardierung mit hunderttausenden Toten zunächst unangegriffen. Das wiedervereinte Deutschland war
auf der Suche nach „Normalität“ und im Begriff sich selbst als Opfer zu entdecken, nachdem man die jahrelangen Beteuerungen, man habe die Vergangenheit erfolgreich
bewältigt, schließlich selbst glaubte.

Ab 1998 geriet der Jahrestag der Bombardierung Dresdens in das Blickfeld organisierter Neonazis. Dabei bestand in der bürgerlichen Gesellschaft gegenüber den Alt- und Jungnazis sowie Revanchisten, die versuchten, den 13. Februar in Dresden für ihre Propaganda zu nutzen, eine auffällige Untätigkeit: auch wenn man die Nazis als unangenehm empfand, konnten sie sich ungestört an den offiziellen Trauerfeierlichkeiten beteiligen. Da die BürgerInnen selbst engagiert an dem Mythos Dresden arbeiteten – unfähig und unwillig zu objektiver Betrachtung -, konnten sie sich nicht erfolgreich inhaltlich von den Nazis distanzieren.

Im Jahr 1999 mischten sich „nur“ 200 Nazis unter die Dresdner BürgerInnen vor der Frauenkirche, im Jahr 2000 wurde der erste Aufmarsch der „Jungen Landsmannschaft Ostpreußens“ (JLO) mit bereits 500 Nazis durchgeführt. Angesichts der Stimmung in Dresden wurde auch diesem Aufmarsch fast kein politischer Widerstand entgegengebracht. Dadurch ermutigt, kamen in den folgenden Jahren immer mehr Nazis, bis im Jahr 2005 mehr als 6.000 an dem bislang größten Aufmarsch teilnahmen.

Im Vorfeld des 60. Jahrestages der Bombardierung Dresdens wurde der Umgang mit der immer größer werdenden Nazidemonstration auch in der bürgerlichen Öffentlichkeit stärker diskutiert. Dabei wurde deutlich, wie stark das bürgerliche Bild des Geschehens in Dresden von nazistischen und revanchistischen Vorgaben geprägt war. Als Konsequenz daraus wurde zunächst von der Stadt Dresden eine HistorikerInnenkommission mit der Überprüfung der bekannten Quellen und weiteren Nachforschungen bezüglich der Opferzahlen beauftragt. Sie kam zu dem Ergebnis, dass die Gesamtzahl der Getöteten zwischen 20.000 und 35.000 liegt – also deutlich geringer ist als in der Vergangenheit stets propagiert.

Parallel zur Arbeit der HistorikerInnen wurde die Diskussion über den Umgang mit dem Jahrestag in Dresden fortgesetzt. In der Folge distanzierten sich die Stadt Dresden und zahlreiche bürgerliche Initiativen vor dem Jahrestag 2005 erstmals inhaltlich von der Relativierung der deutschen Kriegsverbrechen. Im Jahr 2006 beteiligten sich immerhin schon Teile des bürgerlichen Spektrums an Blockaden der Nazidemonstration, die allerdings hauptsächlich von linksradikalen AntifaschistInnen getragen wurden.

Die notwendigen Konsequenzen

Dass es heute immer mehr Menschen deutlich wird, dass die bisherige Gedenktradition in Dresden maßgeblich durch Fehlinformationen und Entschuldigungswünsche bestimmt wurde, ist ein deutlicher Fortschritt. Es reicht aber nicht, bei dieser neu gewonnenen Erkenntnis zu verbleiben und keine weiteren Schlüsse daraus zu ziehen.
Heute ziehen Neo- und Altnazis den politischen Profit aus den langjährigen, auch durch bürgerliches Gedenken gepflegten Mythen. Dies muss beendet werden. Nur durch aktive Teilnahme an antifaschistischen Gegenaktivitäten kann den GeschichtsleugnerInnen der Raum zur Verbreitung ihrer Propaganda genommen werden.

Wer heute erkennt, dass die bisherige Gedenktradition auch zu einer Relativierung der Verbrechen des Nationalsozialismus beigetragen hat, darf nicht den Fehler machen, dieses Gedenken nunmehr völlig aus dem Zusammenhang zu reißen: Wenn die Stadt Dresden die Erinnerung an die Bombardierung nun auf ein Beispiel für die Zerstörung von Städten durch Krieg, Bürgerkrieg oder Terrorakte reduziert und dabei in eine Reihe
mit beispielsweise Bagdad, Hiroshima, New York, Sarajewo oder gar Guernica stellt, so ignoriert sie wiederum die politischen Zusammenhänge.

Während die Toten von Warschau, Leningrad und Coventry Opfer des nationalsozialistischen Angriffs- und Vernichtungskrieges waren, waren die Toten in Dresden Opfer im Krieg zur Zerschlagung der nationalsozialistischen Herrschaft. Ohne eine persönliche Trauer mindern zu wollen, stellen wir fest, dass eine solche Gleichstellung noch immer einem kollektiven Opfermythos dient. Wer diesen Unterschied nicht erkennt und deutlich macht, hat der Propaganda der JLO, der NPD und Kameradschaften nichts entgegenzusetzen!

Die Kampagne NS-Verherrlichung stoppen! arbeitet seit 3 Jahren gegen die nationalsozialistischen Gedenkmärschen zum Todestag von Rudolf Hess in Wunsiedel.
Darüber hinaus richtet sich die Kampagne jedoch von Anfang an gegen jede Art der Verherrlichung des Nationalsozialismus und gegen jede Art der Verdrehung und Relativierung der deutschen Geschichte. Darum unterstützen wir den antifaschistischen
Widerstand gegen den Naziaufmarsch am 13.02.2007.

Kommt an diesem Tag nach Dresden und stellt euch den Nazis auf ihrem Weg entgegen.

Zusätzlich rufen die Nazis für das Jahr 2007 mit einem „Aktionsbündnis gegen das Vergessen“ zu einer Aktionswoche unter dem Titel „Ein Licht für Dresden“ dazu auf, ihre geschichtsrevisionistische Propaganda auch in anderen Städten zu verbreiten. Am Dienstag, den 13. Februar sollen vor allem in Städten, die durch Luftangriffe stark zerstört wurden, Solidaritätsveranstaltungen für Dresden durchgeführt werden. Wer es also an einem Wochentag nicht nach Dresen schafft, findet die Möglichkeit zu erfolgreichem antifaschistischem Widerstand vielleicht schon vor der eigenen Haustür.


von „www.antifainfo.de“

10.02.07 Hamburg-Bergedorf: Kein Platz den Nazis!

Jetzt erst recht! Am 10.Februar aktiv werden gegen die Neonazi-Kundgebung in Bergedorf!

Für den 10.2. rufen Neonazis der NPD und der „Freien Kameradschaften“ zu einer Kundgebung in der Bergedorfer Fußgängerzone gegen den Bau einer Moschee auf.

Während das Verbot der Neonazi-Kundgebung aufgehoben wurde, schikaniert die Hamburger Polizei das Antifa-Bündnis mit absurden Auflagen. Wir lassen uns nicht einschüchtern und sagen „Jetzt erst recht! Auf nach Bergedorf, die Nazis aus der Stadt jagen!“.

Der Hamburger Neonazi-Kader Christian Worch mobilisiert mit Unterstützung der inzwischen zurückgetretetn Hamburger NPD-Landesvorsitzenden Anja Zysk zu einer Kundgebung um 12Uhr auf dem Johann-Adolf-Hasse-Platz/Sachsentor in Bergedorf. Anlass ist der Umzug einer Mosche innerhalb Bergedorfs, wogegen die Neonazis mit der flachen Parole „Kein Multikulti in Bergedorf“ hetzen. Diese Kundgebung diente übrigens auch radikalen Neonazis innerhalb der Hamburger NPD als Aufhänger, um int erne Machtkämpfe zueskalieren.

Ein breites Bündnis aus linken und antifaschistischen Gruppen, Initiativen und Organisationen ruft zu einer Demonstration gegen den Naziaufmarsch auf. Diese Demonstration ist angemeldet für 10Uhr am Bahnhof Bergedorf, Ausgang Weidenbaumsweg. In dem Aufruf des Bündis heisst es: „Werden wir aktiv und verhindern wir das Auftreten der Neonazis! Unser Ziel für den 10.2. ist es, dass sich möglichst viele Menschen an der antifaschistischen Demonstration beteiligen und die Kundgebung der Nazis verhindern.“

Seit einigen Tagen nun versucht die Polizei die antifaschistische Demo mit absurden Auflagen zu schikanieren. So soll diese u.a. auf 12Uhr zwangsverlegt werden, also parallel zur Kundgebung der Neonazis, mit der Begründung, die Sicherheit in Bergedorf sei sonst nicht zu gewährleisten. Dass die Polizei sich nicht zutraut Bergedorf vor herbeifantasierten schwarzen Blöcken zu schützen, dass soll nicht unser Problem sein! Es gibt keinen Grund uns den frühen Protest zu verbieten. Uns hinzuhalten bis die Neonazis unter Polizeischutz ihre menschenverachtende Show abhalten ist durch nichts zu rechtfertigen.

Sollten die Auflagen der Polizei vor Gericht wider Erwarten bestehen bleiben, so sollten sich aktive AntifaschistInnen Alternativen für den Tag bereithalten: Das Bergedorfer „Rathausbündnis“, bestehend aus CDU, FDP, SPD, GAL, Gewerkschaften, Kirchen sowie Gewerbetreibenden und der Türkischen Gemeinde, veranstaltet von 10-15Uhr auf dem Bergedorfer Markt eine öffentliche Versammlung um so gegen die Neonazi-Kundgebung zu protestieren. Nach dem Versammlungsgesetz steht es jedem/jeder frei, sich an dieser zu beteiligen. Wir empfehlen allen, sich laufend auch über evtl.kurzfristige Änderungen zu informieren!

Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!
^ ===Samstag, 10.2.2007, Bergedorf===

Antifa-Demo: 10.oo Uhr Auftaktkundgebung, Bahnhof (Ausgang Weidenbaumsweg)
10.30 Uhr Demobeginn
Aktionen gegen die Nazi-Kundgebung: 12Uhr und früher am Johann-Adolf-Hasse-Platz/Sachsentor

Antifa-Infotelefon am 10.Februar: 01520-5754681
Ermittlungsausschuss (bei Festnahmen): 040-432 78 778

Gemeinsame Anreise aus Hamburg: 09.00 Uhr Hamburg Hauptbahnhof, DB Reisezentrum
Gemeinsame Anreise aus Kiel : 08.21 Uhr, Hauptbahnhof ^ Weitere Infos gibt’s beim Antifa Infopool und bei Avanti.
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von www.aamd.de.md

16.01.07 Magdeburg: Den Geschichtrevisionismus erkennnen und bekämpfen!!

ANTIFASCHISTISCHE STRUKTUREN AUFBAUEN UND VERTEIDIGEN!

Am 16.1.2007 jährt sich zum 62.mal die Bombardierung Magdeburgs. Diesen Anlass wollen Nazis erneut nutzen um ihre faschistische Ideologie hier in Magdeburg zu propagieren. Dem gilt es mit allen Mitteln entgegenzutreten und sich nicht zu verstecken !

Seit 1998 versuchen Nazis zum 16.1 in Magdeburg ihren Geschichtsrevisionismus zu praktizieren. Dabei verkennen sie die Geschichte des 2. Weltkrieg, trauern um die Deutschen Toten und leugnen & verschleiern die Schuld Deutschlands am zweiten Weltkrieg. Nachdem 1998 lediglich 8 Nazis an einer Gedenkveranstaltung teilnahmen, stieg die Anzahl in den letzten Jahren rasant an. Dies ist vor allem auf die bundesweiten Nazivernetzungen und deren Kontinuierliche Jugendarbeit in Ostdeutschland zurück zu führen. Die provinziellen Strukturen und ihre Sozialen Probleme bieten häufig einen rassistischen Nährboden in den nur schwer vorzudringen ist.
Am 15.1.2006 konnten so schon 500 Nazis aus Sachsen Anhalt und Thüringen unter Polizeischutz ihre Gedenkveranstaltung durchführen. Um einen reibungslosen Ablauf zu gewähren wurde der gesamte Westfriedhof abgesperrt und den Nazis wurden von der Stadt Busse bereitgestellt, um zum Bahnhof zu gelangen.
Trotz der massiven Polizeigewalt ließ sich der antifaschistische Widerstand nicht einschüchtern (dies zeigten auch vereinzelt Blockadeaktionen).

Der 16.1 ist mittlerweile ein fester Termin im Terminkalender der magdeburger Nazis, dem kraftvoll begegnet werden muss! Keine Ruhe dem Nazipack !

In Magdeburg und Sachsen-Anhalt treten Nazis in letzter Zeit immer offensiver auf. Dies zeigt sich einerseits in militanten Angriffen auf Linke, Alternative und MigrantInnen sowie in der steigenden Anzahl von Neonazis gegenüber den Antifaschistischen Strukturen in unserer Region. In Harz und im Raum Magdeburg gibt es derzeit fast wöchentlich Meldungen über Angriffe seitens der Nazis und ihrem massiven Auftreten in der Öffentlichkeit.

Am 1.5.2006. zum Arbeiterkampftag, marschierten 450 Nazis ohne spürbare Gegenwehr durch die Magdeburger Innenstadt. Die Nazidemo war teil einer so genannten Antikap Kampagne, welche die Struktur der Nazis zeigt. So arbeiten vor allem Nazis aus Thüringen und Sachsen-Anhalt zusammen und besitzen ein großes Mobilisierungspotential. In ihrer Kampagne versuchen die Nazis, soziale Probleme zu thematisieren.
Jedoch sind die wirklichen Probleme der Nazis am Kapitalismus/Imperialismus nicht die unschuldigen toten in Kriegsgebieten oder die Ausbeutung des Menschen durch aufgezwungene Arbeit und Armut. Es ist vielmehr der Verlust ihrer Nationalen Identität im Prozess des Ausbeutens und Ausgebeutet werden im heutigen Stadium des Kapitalismus.
Für die Kapitalisten und Ausbeuter geht es nicht wirklich um die Hautfarbe oder Nationalität. Ihnen geht es nur darum welcher Staat seine Menschen zu den niedrigsten löhnen verkauft. Die Rassisten machen nur auf sozial!
Doch die einzige Lösung heißt Hoch die Internationale Solidarität.

Neuer Höhepunkt ihrer Praxis war die Gründung eines angeblichen JN Stützpunktes am 29.10.2006 in Stadtfeld, einem eigentlich linken Stadtteil Magdeburgs.
Auch trotz interner Probleme und Machtkämpfe innerhalb der Magdeburger Naziszene herrscht eine scheinbar offensive Stimmung. Dabei versuchen sie vor allem Jugendliche für ihre rassistische Politik zu gewinnen.

Die Magdeburger Naziszene besitzt mit der JN , „Nationalen Sozialisten MD“ (ehemals Festungsstadt) und mehreren Naziräumen feste Strukturen. Vor allem die Standarte sowie das Playhouse (beide in Magdeburg Nord) bieten Platz für Konzerte, Veranstaltungen und eventuellen Propagandaverkauf. Zudem verfügt die Magdeburger Naziszene über Proberäume für lokale Nazibands. So gibt es im Flora Park, einem Einkaufszentrum und Lagergelände in Neustadt/Nord scheinbar kostengünstige Möglichkeiten für die Nazis, zur Produktion und Vertrieb rassistischer Musik und Bekleidung. Des weiteren werden in Magdeburger ,,Szene“ Läden (Piranha, Insider) Nazisachen verkauft( da aber vor allem Thor Steinar und lokale Hooligan Marken).
Bereits öffentlich bekannt gewordene Mitglieder der Magdeburger Naziszene sind B. Schulz, Biere und Bauer. B. Schulz ist Mitglied der Kameradschaft „Nationale Sozialisten MD“ und wurde erst vor kurzem zu 8 Monaten auf 2 Jahren Bewährung verurteilt. Grund dafür war ein Überfall nach einer Montagsdemo mit anderen, auf Linke. Des Weiteren hat er bei einem Treffen mit Oberbürgermeister Trümper erneut die Kriegsschuld Deutschlands geleugnet. Jens Bauer und Biere sind zwei der wichtigen Ideologischen Führungspersönlichkeiten, der in Magdeburg organisierten Naziszene. Jens Bauer ist u.a. Vorsitzender der JN- Magdeburg.
In Sachsen-Anhalt stieg die Anzahl der aktiven Nazis in den letzten Jahren konstant an. In Magdeburg soll der harte Kern der organisierten Nazis laut Polizeiangaben bei 30-50 Personen liegen. Das „Umfeld an Mitläufern “ soll 80 -100 Personen betragen. Die Realität ist weitaus drastischer. Immer wieder wurde bundesweit über die Naziübergriffe berichtet.
Dabei können Nazis auf feste Strukturen aufbauen. Vor allen auf Dörfern werden rechte Kameradschaften als Teil der Gesellschaft toleriert und teilweise ignorant integriert. Pömmelte, Parey, Halberstadt, Gerwisch … – die Liste der Naziangriffe ist viel zu lang.
Seit 2005 existiert eine Kameradschaft im Jerichower Land, die unter dem Namen „Weiße Aktivisten Jerichower Land“ auftritt. In der Öffentlichkeit zeigt sich diese Gruppe eher selten, doch ihr Gewaltpotenzial gegen „Andersaussehende und Andersdenkende“ ist enorm. Deshalb wurden die Montagsdemonstrationen in Haldensleben zum Großteil von diesen Personen gestört und die Demonstrierenden angegriffen. Nach den Demos versammelten sich dann regelmäßig bis zu 40 Nazis in Burg und gingen in den Flickschuhpark, wo sich alternative Jugendliche aufhalten. Dort wurden Linke bedroht, fotografiert und auch verletzt. Dieser Park wurde nicht nur nach den „Unstimmigkeiten“ in Haldensleben aufgesucht, sondern auch an anderen Tagen. So versammelten sich ca. 60 Nazis am Pfingstmontag, dem 5.6.2006, um an dieser Stelle „Fußball gegen links“ zu spielen. Die alarmierte Polizei war zwar sofort vor Ort, erteilte aber zuerst nur etwa der Hälfte der Nazis Platzverweise. Nach ungefähr 30 min, als alle Nazis den Park verlassen sollten und auch hatten, zogen sie durch die Burger Innenstadt (natürlich ohne die Bullen).Darauf gingen sie in den Goethepark um sich dort wieder zu sammeln und ungestört Fußball zu spielen. Die Bullen waren mit 4 Autos anwesend und beobachteten die Situation aus sicherer Entfernung. Der Treffpunkt der „weißen Aktivisten“ war der Klub in Gerwisch, wo auch häufig Konzerte stattfanden. Nachdem er von der Gemeinde geschlossen wurden war, gab es noch ein letztes Abschiedskonzert mit rund 150 Neonazis. Wie es aussieht, haben aber die Nazis in Grabow (Burg / b. Magdeburg) einen neuen Platz gefunden, wo sie sich treffen und Feste veranstalten können.
Am 21.10.06 wurde dort ein Konzert von schätzungsweise 200 Nazis abgehalten, wobei die Polizei nicht einschritt. Gegen 23.00 Uhr machten sich von dieser Veranstaltung 10 Autos auf nach Gerwisch, um dort eine Geburtstagsfeier von linken und alternativen Jugendlichen anzugreifen.
Sie stürmten vermummt in das Gemeindehaus, wo die Party stattfand, zerstörten alles, was ihnen im Weg stand. Dann öffneten sie die Fenster, wodurch weitere 15 vermummte Nazis einstiegen. Das Inventar wurde zerstört und die Feiernden angegriffen und zum Teil schwer verletzt.
Den Staatlichen Repressionsorganen wurde schon einen Tag vorher mitgeteilt, dass es einen Angriff auf die Veranstaltung geben wird. Sie stellten aber keine Beamten zum Schutz zur Verfügung sondern Beobachteten den Überfall mit einem Streifenwagen. Es wurde dann erst 30 min. nach dem Angriff eingegriffen. Aber wen überrascht das wirklich noch.

Wir können und dürfen es nicht dulden, dass Nazis ihre faschistische
Ideologie propagieren und ihre Strukturen ausbauen können während wir nach Kraft suchen!

Gegen die alltägliche Dominanz der Faschisten
und ihre Rassistische Praxis!

Keine Ruhe dem Nazipack in Ostdeutschland oder anderswo!

Für eine starke Antifaschistische Jugendkultur!
Hoch die Internationale Solidarität!

Antifaschistische Demonstration 13.01.2007 ab 10.00 Uhr Hauptbahnhof Magdeburg

Geschichtsrevisionismus erkennen und bekämpfen!
Antifaschistische Strukturen stärken und verteidigen!


von www.kein-naziaufmarsch.tk.

09.12.06.: Naziaufmarsch in Celle verhindern!

Für den 9. Dezember 2006 hat der bundesweit bekannte Neonazi Christian Worch einen Aufmarsch durch Celle, unter dem Motto: „Gegen Repression, für Demonstrationsfreiheit“, angemeldet.
Dieses ist der vierte Anlauf nationaler Kräfte, ihr Menschen verachtendes Gedankengut in Celle öffentlich zu verbreiten. Bereits am 28. Januar 2006 wollten die Neofaschisten – einen Tag nach dem weltweiten Auschwitz-Gedenktag – gegen den § 130 des Strafgesetzbuches (Volksverhetzung) und für ihr „Recht“ auf die Verherrlichung des Nationalsozialismus demonstrieren. Aufgrund eines Verfahrensfehlers konnten sie den Aufmarsch in Celle nicht durchführen und sie wichen nach Lüneburg aus. Für den 8. April 2006 meldete dann Adolf Dammann aus Buxtehude einen Aufmarsch in Celle an. Der stellvertretende Landesvorsitzende der niedersächsischen NPD und seit der letzten Kommunalwahl auch Mitglied im Kreistag von Stade, sagte diesen Aufmarsch aber kurzfristig wieder ab. Der nächste Versuch der Neofaschisten in Celle aufzumarschieren, scheiterte am 28. Oktober 2006. Der vom NPD-Mitglied Hans-Gerd Wiechmann aus Lüneburg angemeldete Aufmarsch, wurde ebenfalls von der Stadt Celle verboten. Trotzdem demonstrierten an diesem Tag über 400 Menschen und setzten so ein deutliches Zeichen gegen Nazis und andere Faschisten. Über 250 AntifaschistInnen gelang eine Spontandemonstration auf der Route, auf der eigentlich die Neonazis marschieren wollten.

Aufmärsche in denen die Nazis ihr rassistisches Weltbild propagieren, sind mittlerweile schon traurige Normalität. Täglich werden MigrantInnen, jüdische Menschen, Obdachlose, und Andere die nicht in ihr Weltbild passen, Opfer von rechtsextremer Gewalt. Alamierend ist es, dass in den letzten 15 Jahren über 150 Morde von Nazis verübt wurden. So wurde auch in Celle vor sechs Jahren ein Mord verübt: Peter Deutschmann aus Eschede wurde von Neonazis brutal erschlagen. Auch in der letzten Zeit kam es wieder verstärkt zu Naziaktivitäten in Celle. Diese gingen zum größten Teil von der Gastwirtschaft „Bayrischen Botschaft“ in der Bergstraße aus. Deren Besitzer Rüdiger Räke ermöglicht gewaltbereiten Neonazis aus dem Umfeld der sogenannten „Freien Kameradschaften“ immer wieder Treffen in Celle durchzuführen. Am 7. Juli waren mehr als 40 Nazis, darunter führende Köpfe der „Freien Kameradschaften“, in der „Bayrischen Botschaft zu Gast. Der Gastronom Räke ist auch Pächter des Vereinsheims „Unter den Eichen“ der Schützengesellschaft Neustadt/Altenhäusen, das er für ein Rechtsrockkonzert zur Verfügung stellte, welches von der Polizei aufgelöst wurde, da sie ein erhöhtes Gefahrenpotential sah. Das diese Einschätzung der rechten Szene realistisch ist, hat sich in der Nacht von Freitag den 10.11. auf Samstag den 11.11. gezeigt, als mehrere Migranten, um 2 Uhr Morgens, von mindestens 20 Neonazis, die in der „Bayrischen Botschaft“ feierten, beschimpft und durch die Bergstraße gejagt wurden. In dieser Nacht wurden vier Rechtsextreme aus dem Celler Raum von der Polizei in Gewahrsam genommen. Das völkisch nationale Kräfte zunehmend an Selbstbewusstsein gewinnen, liegt sicherlich nicht zuletzt an den Wahlerfolgen der NPD in Brandenburg und Sachsen, wo in manchen Wahlkreisen Wahlergebnisse von bis zu 30 Prozent erreicht wurden, wodurch die Neofaschisten sich bestätigt sehen. Aber auch der Staat, mit seiner kapitalistischen Verwertungslogik, gießt Öl in die Flammen, die die Naziideologen entzünden. Der Sozialabbau wird konsequent vorangetrieben, dies erhöht die Angst vor Arbeitslosigkeit und somit die Konkurrenz der Arbeitnehmer untereinander. Für rechtsextreme Parteien und Organisationen, wie die NPD und die „Freien Kameradschaften“ wird so der Nährboden geschaffen, den sie brauchen, um als Feindbild die „Ausländer“ und „Volksfeinde“ zu etablieren, die angeblich am Versagen der Sozialsysteme Schuld seien. Während der Staat auf der einen Seite abschiebt, die Regierung rassistische Asyl- und Ausländergesetze verschärft und Politiker von „gesundem Patriotismus“ und von für den „Aufschwung“ notwendigem Nationalgefühl sprechen, wird sich auf der anderen Seite gewundert, dass genau die Kräfte, die solche Forderungen schon seit Jahren auf ihre Fahnen schreiben, „plötzlich“ erstarken. Anstatt konsequent die Ursachen zu bekämpfen, Fehler in der Gesetzgebung einzugestehen und den Nazis und anderen Rassisten die Basis zu nehmen, wird, als ganz schlechtes Alibi, nach einem Verbot der NPD gerufen.

* Wir brauchen keine Gesetze um den Nazis zu zeigen, das wir nichts, aber auch gar nichts, von ihnen und ihren Ansichten halten!

* Wir lassen uns nicht durch Sozialabbau entsolidarisieren!

* Wir wollen ein klares Zeichen, gegen Nazis, gegen Rassisten und gegen deren Ursachen setzen!

Deshalb rufen wir alle auf, am 9. Dezember nach Celle zu kommen und den Naziaufmarsch zu verhindern.

GEMEINSAM VERHINDERN WIR DEN NAZIAUFMARSCH!!!
Demonstration 9 Uhr Lauensteinplatz

Achtet auf Ankündigungen! Naziaufmärsche verhindern,
Rassisten bekämpfen in Celle und überall.

Infos unter: http://www.kein-naziaufmarsch.tk und unter 0163-4149891

Antifaschistische Aktion Celle (aac)