Alte Meierei: Thema Brandschutz nach über drei Jahren gelöst – Exixtenz gesichert
Kiel – Ende gut, alles gut. Das trifft jetzt aus Sicht der Nutzer und Besucher der Alten Meierei fast uneingeschränkt zu. Nach mehr als drei Jahren Kampf ums Überleben scheint die Existenz des alternativen Kulturzentrums am Hornheimer Weg nun endgültig gesichert.
„Meierei bleibt“. Dieser trotzige Spruch aus konfliktbeladenen Tagen dürfte bald offiziellen Status bekommen.
„Alle brandschutzrechtlichen Fragen sind geklärt“, verkündete frohgemut der Kieler Presseamtsleiter Tim Holborn. Das „NutzerInnenplenum“ der Alten Meierei ließ verlauten: „Es sieht gut aus.“
So viel Einigkeit war selten, seit im Sommer 2003 Anwohner des Hornheimer Wegs Rabatz machten, weil ihnen die lautstarken Konzerte in der Meierei Schlaf und Nervenkraft raubten. Für das Kulturzentrum war das der Auftakt zu aufreibenden Auseinandersetzungen mit Betroffenen, Ortbeiräten und nicht zuletzt mit verschiedenen Ämtern der Stadtverwaltung.
Allem rhetorischen Säbelrasseln zum Trotz erwiesen sich die Leute von der Alten Meierei dabei als durchaus kompromissbereit. Mit Eigenleistung und Organisationstalent stellten sie eine deutlich verbesserte Schallisolierung in dem mehr als 20 Jahren selbstverwalteten Gebäude her. Zudem konnte auch das schwierige Thema Brandschutz zur Zufriedenheit der Rathaus-Verantwortlichen gelöst werden. Es wurde eine Zentralheizung eingebaut, dafür gesorgt, dass Öfen keine Fluchtwege mehr blockieren und eine Entrauchungsanlage installiert. Sämtliche Nachrüstungen wurden jetzt nach Angaben von Tim Holborn bei der offiziellen Abnahme für korrekt befunden.
Endgültig die Sektkorken knallen lassen kann die Alte Meierei trotzdem noch nicht. Vielmehr fehlt noch die gaststättenrechtliche Konzession, um den alternativen Betrieb letztendlich wirklich mit allem amtlichen Segen weiterlaufen zu lassen. Stadt-Sprecher Holborn rechnet aber fest damit, dass die betreffende Erlaubnis noch in diesem Monat erteilt werden kann. Dabei muss sich die Meierei im Wesentlichen an die Auflage halten, dass zu Konzerten und anderen Veranstaltungen nicht mehr als 125 Besucher hereingelassen werden. Begründet wird dies mit fehlenden Brandschutztüren im Saal und auch mit der begrenzten Zahl von Parkplätzen um das Gebäude.
„Für uns ist das akzeptabel“, meint ein Sprecher des „NutzerInnenplenums“. Meist liegen die Besucherzahlen nach seinen Angaben ohnehin unter der vorgegebenen Obergrenze, und die Nachbesserungen in Sachen Brandschutz werden größtenteils „als sinnvoll erachtet“. Was bleibt, ist für die vom Dauerstreit um die Auflagen und Formulare geplagten Meiereibewohner eine Portion Skepsis, ob tatsächlich bald alle Ämter und Behörden zufrieden sind. „So ganz können wir dem Frieden noch nicht trauen“, sagt dazu der Plenums-Sprecher.
Weitere bürokratische Geschütze wolle die Stadt keineswegs auffahren, versichert dazu Tim Holborn und betont, dass der von Protesten und Demonstrationen begleitete Zwist um dieses Urgestein der Alternativbewegung nicht zuletzt auch dank des Entgegenkommens der Stadtverwaltung gelöst werden konnte.