TACKLEBERRY; BONEHOUSE / 22.09.06 – Kiel, alte Meierei
Es sollte der letzte, lauschige Bonehouse-Auftritt in der Ollen Meierei werden, bevor am 30. die Pumpe abgeholzt wird (die stand auch lange genug); deswegen auch die Heimlichtuerei!
Als ausgewählter Fahrer mit Fritz-Kola gebranntmarkt, flanierte ich noch bräsig durch die Meierei und das Gedränge davor, als Tackleberry auch schon losgaloppierten. Wat soll ich sagen, die sind jedes Mal geil und ihr wisst das eh’ alle! Ich finde, die haben auch ein angenehmes Spektrum aus totalem Geknüppel und melodiösen Moshparts. Gekonnt, oldschool aber nicht altbacken! „The Youngblooded“ ist Pflicht; „Get the Party started – without me“ kannte ich noch gar nicht und dieser…wie heißt er noch…“PowerRanger of Love“ (oder so) war auch wieder mit dabei! War auch gut was im Pit los! Gekonnter Auftakt!
Im Anschluss gab’s einen unauffälligen Soundcheck von La Casa de Huesos (an dem Punkt hatte wohl auch der letzte gecheckt, dass heute Bonehouse zocken, wobei es doch eigentlich alle wussten!?! Die ganzen dümmlich verschmitzten Anspielungen, die via Internet und auf diversen Konzis von allen illegal eingeweihten gemacht wurden, hatten mir im Vorfeld schon verraten „wie“ geheim das wohl werden könnte)
Kurze Zeit später bahnten sich die Jungs in Ponchos (na ja, teilweise wohl eher Bettvorleger mit Loch inner Mitte) und Sombreros gehüllt und unter lautem Gebrüll ihren Weg zur Bühne (für alle die es interessiert – es wurde die kleine Bühne hinten links aufgebaut. War von der Masse von Leuten noch genau richtig!). Ich hätte auch mein Geld zurückverlangt, wären die nicht wie angekündigt derart stilecht stillos aufgetreten. Philipp hat anfangs noch die Ansagen in akzentlastigem Kinderspanisch vorgetragen, bis der Poncho zu arg juckte – besser so! Gespielt wurde an diesem Abend Songs von allen Bonehouse Platten, darunter Sachen, die ich gar nicht mehr auf’m Zettel hatte, auch weil ich die Dogbite-Platte leider nicht mein Eigen nenne! Ziemlich viel von „The Fuse is Lit“; u.a. der Titelsong, Die Kapitalisten ficken unsere Mutter Erde, darum nennen wir sie Mutterficker, Cockrock bullshit, I hate it here, Go bastards go, Friendly fuckin’ fire! Von der „Onward to Mayhem“-Platte z.B. ebenfalls der Titelsong, Shove that money up your ass, Blast away, My definition u.v.a.! Von der “Steamroller”-Platte natürlich Maria Mar, Testosterone, I don’t think so, No guts no glory…
Es gab sogar die letzte Neukomposition zu hören. Der Song ist gegen „Wale totmachen“ und heißt…ja, wie eigentlich…“sink to the ground“? „To the ground“? „sink down“? Ich weiß es nicht mehr!! Der Song ging aber gut ab, auch wenn er zweifelsohne ein Faktor war, der zusammen mit diversen älteren Songs dafür sorgte, dass es verwirrte Pogo- und Mitgröhl-Pausen gab! Aber so gehört sich das – schön geil!!
Der Christian machte sein Ding an der Trommel übrigens sehr sehr gut. Nur Kalles schiefes Gebrüll hat natürlich gefehlt, doch er ließ es sich am Ende nicht nehmen, hin und wieder in Petes Mic zu krakeelen.
Mir haben ein paar meiner persönlichen Faves gefehlt und ich fand auch, dass sie teilweise grade DIE Songs hintereinander gespielt haben, die sich so’n bisschen ähneln. Zusammen mit der Tatsache, dass ich meinen Schuh verloren habe und pechschwarzen Meierei-Modder am Strumpf hatte, darf man über den Abend aber kein schlechtes Wort mehr verlieren! Die fünf Knochenmacher haben den Leuten wie erwartet ihre Ärsche weggeblasen und es wurde „der Pogo im Takt geschwoft“.
Danach hätte ich gleich nach Hause fahren und ins Bett gehen sollen, aber stattdessen habe ich mir noch bei ´nem Kumpel „Manic Cop“ angeschaut – boah, ist der beschissen!! Tja, das war der Abend! So long! Man sieht sich am 30.!