Kiel – Der Trip in den Mai beginnt in der Haßstrasse, wo man im Pulk vor der Tür bereits erste Bekannte sichtet. Der Alten Meierei zugehörige Konzertgruppen setzen heute Abend die Eventreihe im Roten Salon fort. Der Eintritt plus Meierei-Soli-Euro ist moderat, der Pumpe-Keller gut gefüllt. Drei Bands stehen auf dem Programm, den Anfang machen Morning Glory.
Und es ist ganz offensichtlich: Die junge Band hat ihre eigene Fangemeinde mitgebracht. Ausgelassenes Schülervolk tanzt vor der Bühne den Punker-Pogo, während Morning Glory mit Punkrock, Ska und Rockelementen die Partyrakete steigen lassen. Da macht es dann auch nichts, wenn sich Trompete und Saxophon im Ton verhupen oder Einsätze verpatzt werden, im Gegenteil, irgendwie passt das zur Kunst im Anarcho-Kontext der jungen Wilden. Im Anschluss kommen Mr. Burns. Dieses Quartett zeigt ungeschminkt von der ersten Note an, wo der Punkrock-Bartel den Most holt.
Weiter geht’s, kaum hundert Schritte weiter in die Schaubude zu Baby Love & The Van Dangos. Die Band aus Kopenhagen unterhält mit Reggae-Vibes und Ska die volle Hütte. Die Luft kann man in dicke Scheiben schneiden, Kondenswasser tropft. Die Frischluft vor der Tür generiert als Lebenserhaltungsmaßnahme zum Pflichtprogramm, und noch einmal geht es zurück in den Roten Salon der Pumpe, wo mittlerweile Kiels Oldschool-Punkrockband Nummer Eins Suburban Scumbags mit neuem Gitarristen Altbewährtes auftischen und den „Tanz in den Mai“ stimmig abschließen. cpu