THE AVENGERS, SUBURBAN SCUMBAGS / 18.02.06 – Flensburg, Kühlhaus
Ein weiteres Konzi, welches ursprünglich in der Meierei geplant war, leider aber immer noch im Exil stattfinden musste. Immerhin KONNTE es stattfinden, wenn auch nicht in Kiel. Dank also an die Kühlhaus-Crew, die hier relativ spontan in die Bresche sprang! Trotz der Entfernung machten die Kieler Besucher/Innen einen hohen Teil des Publikums aus, möglicherweise nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass Helge heute seinen Abschiedsgig mit den Suburban Scumbags|SCUMBAGS hatte, viele ihn heute vor seiner Abreise nach Neuseeland zum letzten Mal überhaupt sehen würden…
Und wie es sich gehört, boten die Suburban Scumbags|SUBURBAN SCUMBAGS vor voller Hütte einen würdigen Abschiedsgig dieser Besetzung. Die Band macht natürlich weiter, bin ja mal gespannt, wer da demnächst neben Ulf die Axt schwingen wird! Uller konnte sich einen Kommentar an Helge natürlich nicht verkneifen: ” Joa, der Helge geht nach Neuseeland… als Kiwipflücker!”… Ansonsten volle Kanne SCUMBAGS-Punkrock, irgendwie gewohnt gut wie immer, andererseits durch die besondere Situation für mich auch einen Tick intensiver. Habe jede Minute genossen und fühlte mich geradezu genötigt, dass Tanzbein zu schwingen. Über die Qualitäten von Songs wie „Worlds On Fire“, „Antisocial Stomp“, „Small Minded Man“ usw. brauche ich hier ja keine Worte zu verschwenden – die Biester zünden einfach immer und wer den Longplayer „We’ll Come To Defile You“ immer noch nicht verhaftet haben sollte, dem drohen wir hiermit den Ausschluss vonner Dremu-Seite an. Jaha, do!
Dann also THE AVENGERS. Ich war überrascht, wie groß das Interesse an der Band war! Laut Kocky war nahezu jedes Konz der Tour gut besucht bis ausverkauft, und das, obwohl die Band seit 1979 nicht mehr live aktiv war (und auch niemals vorher in Europa getourt hat). Ich persönlich kannte auch kaum was von den AVENGERS, war nun auch gespannt, was uns da erwarten möge. Man ließ sich gar nicht lange bitten, ruckzuck ging es los. Zunächst klang die Sängerin Penelope Houston noch etwas dünn, war auch zu leise im Gesamtsound. Der Mixer bekam das aber schnell hin, der Sound wurde immer besser und der Gesang klang zusehends überzeugender. Punkrock der ganz alten Schule war das, der ordentlich rockte und durch einprägsame Gesangslinien überzeugte. Kein Geballer, Geknüppel oder Geschrei, aber durchaus kraftvoll gespielt und mit viel Elan. Bei Textzeilen wie „I’m a Teenage Rebel!“ musste man schon grinsen, aber letztendlich habe ich Respekt dafür, wenn Leute auch nach langer Zeit hinter ihren Idealen stehen. Viele Songs schienen durchaus explizit politisch zu sein, andere eher persönlicher Natur. Wie man Penelopes Ansagen und ihrer Homepage entnehmen kann, setzt sie sich auch sehr für Frauen in der Rock’N’Roll/Punk-Szene und generell Gleichberechtigung ein. Die Leute waren ordentlich am Feiern, bis schließlich ein Sturm auf die Bühne ansetzte und dort zahlreiche Leute grinsend zwischen den Bandmitgliedern tanzten. Coolerweise waren das hauptsächlich Frauen, die das Engagement der Band und der Sängerin voll zu honorieren wussten. Es wurden dann immer mehr Songs an die eigentliche Playlist rangehängt, was nicht einstudiert wirkte. Vielmehr war ganz offensichtlich, dass die Band richtig Spaß hatte und spontan länger spielte. Ein klasse Abend also insgesamt!