Sie peitschen den Pit zu mehr Pogo an

Nach dem Wilwarin-Wochenende keine Pause – standen doch am 3. und 4.6. gleich zwei Konzerte in der Meierei an UND natürlich die Meierei-Demo, über die hier bereits berichtet wurde.
Erstmal also zum Freitagabend, der mit Kielern, Argentiniern und Brasilianern auf der Bühne ein buntes Programm versprach.


Kaum in der Meierei eingetroffen stolperte ich gleich über den Nitrominds-Bassisten Lalo, der sich immer noch begeistert vom Wilwarin-Open Air zeigte „I can’t stop thinking about this!“. Geht nicht nur ihm so, das konnte ich ihm versichern. Eine nette Band, die übrigens schon die nächste Tour für die Typhoon Motor Dudes in Südamerika organisiert! Nein, wir werden jetzt alle nicht neidisch, sondern freuen uns auf das Tourtagebuch, welches dabei hoffentlich entsteht!

Die Typhoon Motor Dudes|Dudes gingen dann schon als erste Band um 21.45 Uhr auf die Bühne. Noch war nicht so viel los, aber nach wenigen Songs füllte es sich zusehends. War Ole beim Record-Release-Gig in der Hansastraße wohl krass erkältet und heiser gewesen, gab es heute keinerlei Probleme. Gut eingespielt präsentierte die Band vor allem Songs von der neuen Scheibe „Common Loser“. Mein totaler Uhrwurm „Mr. Right“ war auch dabei. Es gab auch einen ganz neuen Song zu hören, der ordentlich auf die Tube drückte. Ansonsten sah ich die DUDES heute zum ersten Mal mit neuem Bassisten, welcher nun also schon der VIERTE an dieser Position ist. Ihr habt aber nicht zufällig dieses perverse SPINAL TAP-Hobby und sprengt die Musiker irgendwann in die Luft, wenn euch langweilig ist?

Einen kleinen Schreck jagte mir CHAOS CONTROL-Moe ein, der mir von seiner Bisswunde erzählte, die ich ihm im Pit beim BEHIND ENEMY LINES-Gig neulich verpasst haben soll. Ähem, Tschuldigung, wusste ich gar nicht mehr so richtig…. Spricht aber für den Gig, denn sonst beiß ich nur bei SLAYER um mich…

Nun waren die Argies an der Reihe (O-Ton Helge von den TMD: „NITROMINDS müssen als letztes spielen, weil nach denen KEINER mehr was reißen kann“), über die wir bei Dremu auch schon mehrfach berichteten. Yeah, von Song zu Song steigerte sich der Mob in einen schicken Tanzrausch, so wie es bei den temperamentvollen Klängen der ARGIES üblich ist. Hier störten mich auch nicht die Ska-lastigeren Songs, weil sie schön fetzig dargeboten wurden und es außerdem genug reine Punkstücke zu hören gab. Immer sehr melodiös gesungen und mit diesen unverkennbaren Chören versehen, die den ARGIES-Songs den letzten Kick geben.

Dennoch war ich noch erfreuter, als Nitrominds loslegten! Schon auf dem Wilwarin hatten sie mich überzeugt und heute fand ich sie gar NOCH BESSER. Nach zwei sehr guten Bands war den NITROMINDS klar, dass keine Gefangenen gemacht werden durften und so legten sie los wie die Feuerwehr! Ich hatte den Eindruck, als wollten sie jede/n einzelne/ Besucher/in vom NITROSOUND anfixen – immer wieder suchten die beiden Frontleute Augenkontakt mit Leuten im Mob und peitschen den Pit zu mehr Pogo an. Dem konnte und wollte sich niemand entziehen und irgendwann fand auch ich mich im Reigen der vor der Bühne rumhüpfenden Gestalten wieder. Gebissen wurde aber glaub ich keiner. Wow, wieder war der Drummer die Macht, wie er gnadenlos treibend spielte und das ohnehin schon geile Songmaterial noch zusätzlich veredelte. Die „Start Your Own Revolution“-Scheibe hab ich mir dann auch geholt – sie hält dieses Niveau und präsentiert die Band genau wie auf den Konzis sehr abwechslungsreich zwischen Hardcore und energetischem Punk.
Klasse! Danach aber schnell nach Hause, musste man doch fit für die Demo am näxten Tag sein!