Presseerklärung der Roten Flora zur Beschlagnahmung der Zeck
vom 21.07.2004
Am 20.07.04 gegen 18:00 Uhr verschaffte sich die Hamburger Bereitschaftspolizei Zugang zur Roten Flora. Nach dem Aufhebeln der Eingangstür drang eine unbekannte Anzahl von ihnen in die Flora ein und zerstörte das Schloss an der Volxküche. Dort beschlagnahmten sie aus 29 Exemplaren der ausliegenden aktuellen Ausgabe der Zeck,
aufgrund einer Dokumentation auf Seite 6, die entsprechende Doppelseite.
Auf dieser Seite wurde auf das an der Räumung der im Mai diesen Jahres stattgefundenen Blockade der St. Pauli – Hafenstraße durch ca. 100 Bauwagen („Einmal im Leben pünktlich sein“) beteiligte Abschleppunternehmen hingewiesen. Der Artikel wird von Seiten der
Staatsanwaltschaft als „Aufforderung zur Straftat“ gewertet.
Während der Polizeiaktion in der Flora wurden mehrere Wasserwerfer und Räumpanzer in der Nähe des Gebäudes bereitgehalten. Nach der Beschlagnahmung der entsprechenden Seiten zog sich die Polizei aus der Roten Flora zurück.
Zeitgleich fanden Beschlagnahmungen der Zeck in einer Kneipe, dem Buchladen im Schulterblatt und im Büro der „Schwarzen Katze“ statt.
Zwar waren Exemplare der Zeck schon häufiger Gegenstand einer Kriminalisierung und wurden beschlagnahmt, jedoch drang die Polizei zu diesem Zweck noch nie in die Flora ein. Wir werten diese Aktion als weiteren Versuch, linke Medien in dieser Stadt einzuschüchtern und zu kriminalisieren.
Wir werden uns von einer solchen Vorgehensweise der Hamburger Polizei nicht einschüchtern lassen. Die Zeck ist und bleibt das unabhängige Medium aus der Roten Flora.
Plenum der Roten Flora, 21.07.2004