Anti-Control und MDC
Nachdem der Vortag zwar Bandmäßig einiges zu bieten hatte, aber nun wirklich keine (kaum) Partystimmung aufgekommen ist, gabs hier beides im Überfluss! An dem Abend hat wiklich ALLES gestimmt. Das fing schon mit dem Timing an, ich war gerade rechtzeitig da um hier und da „hallo“ zu sagen, den Merch-Stand abzuchecken und mir ne Afri reinzutun und dann gings auch schon los, so sollte es immer sein.
Den Anfang machten Anti-Control (duh !?) und was soll ich sagen? Believe the hype!! Wenn man die live erlebt, kann man gut verstehen, dass sie es 8 Jahre auch ohne Veröffentlichung geschafft haben.
Sind sie auf Pladde doch ein bischen „verspielt“, ballern sie auf der Bühne doch ziemlich straight los. Da wird gehardcorelt was das Zeug hält, Old-School (der Minor Thread / Spermbirds-Vergleich, den Philipp mal gebracht hat, passt schon) aber irgendwie „modern“,so im 2004er Gewand, mit viel Abwechselung und „Emo“-Gesangsparts hier und straighten Geballer da („the reason why I donŽt like homework“ ist Gott). Und das alles mit nem Sänger, der auf der Bühne volle Kanne abtickt. Der ist wirklich überall gleichzeitig (horizontal UND vertikal).
Bei der Energie auf der Bühne lies sich das Publikum auch nicht lange bitten und ging eigentlich vom ersten Song an ab wie ein Zäpfchen. Und obwohl beim ersten Song das Kabel ausm Mikro gefallen ist und son besoffener (untertrieben ausgedrückt) Asi den großteil des Sets schlafend auf dem Boden verbrachte und das Pogen zu nem kleinen Slalom machte, ließ sich kaum jemand davon abhalten vollkommen abzudrehen, bei ner ersten Band an nem Abend ist das ja auch nicht gerade selbstverständlich. Also, wer die LP noch nicht hat, sollte das schleunigst ändern.
MDC danach boten dann einen naja, sagen wir mal „merkwürdigen“ ersten Eindruck. Sie waren zwar in (fast) Original-Besetzung angetreten, aber dafür war der Alterdurchnitt im Vergleich zum letzten mal als ich sie gesehen hab auch locker um 20 Jahre gestiegen. Das war schon ein komischer Anblick: Der Drummer sah aus wie eine Mischung aus KNORKATOR und TURBONEGRO mit Federboa, Pornobrille und Wehrmachts-/Feuerwehrhelm, der (Original)Bassist (ex-OFFENDERS UND DRI übrigens) mit grauem Vollbart, Vollbauch und Prinz-Eisenherz Frise. Und dem Rest wollte man nur noch einen Nierentee reichen und sie im Rollstuhl zum Enten füttern schieben. Aber zum Glück stellte ziemlich schnell (beim ersten Ton quasi) heraus, das ich einfach nur vorurteilsbeladen bin.
Los gings mit „Business on Parade“ und der Saal kochte. Da gab es keine „Aufwärmphase“ oder ähnliches, da wurden gleich von Anfang an Fäuste gereckt, getanzt, gesprungen und mitgegröhlt. Ein Höllenkessel.
Auch sonst wurden größtenteils all die Hits Marke „My family is a little weird“, „Chicken Squawk“, „Born to die“, „Nazis shouldnŽt drive“, „I hate work“, „John Wayne was a nazi“ (der Bass, DER BASS) „Dick for brains“ (der Übersong) gespielt (ansonsten wären sie wohl auch gelyncht worden). Zwischendurch gabs zur Auflockerung noch „Walking on thin Ice“ und „S.K.I.N.H.E.A.D.“ und selbst die neuen Songs wussten zu überzeugen, zwar nicht mehr ganz so aggro wie früher, aber definitiv besser als die letzten Sache die sie rausgebracht haben. Auch die lustigen und lockeren Ansagen des Herren Dictator haben den Gig zu ner runden Sache gemacht.
Fazit: GÖTTLICH!! Ich warte schon sehnsüchtig auf die neue LP, die wohl auch irgendwann in naher Zukunft kommen soll.
Dieses Review und den ersten Teil findet ihr auf » dremufuestias.de