Alcohol Fino versprechen eine ausgelassene Mestizo-Party
Von Henrik Drüner
Mit Alcohol Fino ist eine weitere junge Band auf dem Weg, der jungen Erfolgsgeschichte der Mestizo-Musik ein weiteres Kapitel hinzuzufügen. Das kürzlich erschienene zweite Album Alta Tension bietet erneut die wilde Mischung aus Folk, lateinamerikanischen Rhythmen, Punkrock und Elektronik – jener weltläufigen Popmusik, die neben Amparanoia besonders Manu Chao zum international gefeierten Superstar machte.
Alcohol Fino gründeten sich 1998 in La Plata, Buenos Aires und veröffentlichten mit Sudamericana (2000) ihr Debütalbum. Kurz darauf folgte der Umzug nach Barcelona, ein Schritt, der sich als wegweisend entpuppte: Die spanische Metropole gilt als eine sehr offene, multikulturelle Stadt, in der viele Menschen aus allen Teilen der Welt aufeinander treffen. Durch das Zusammenfließen verschiedenster Stilrichtungen wird die lokale Musikszene maßgeblich geprägt. Schon 2002 präsentierte sich die katalanische Stadt im Rahmen der Musikfachmesse Popkomm. in Köln mit der Veranstaltung „Barcelona Mestizo“ und verdeutlichte damit den Stellenwert dieses frisch knospenden Genrezweiges.
Die achtköpfige Gruppe gehört zu einer der vielseitigsten und vor allem erfrischendsten Bands, die Barcelona zurzeit zu bieten hat. Ob Latin-Ska, Salsa, Reggae oder Funk, ob schnell oder melancholisch – Alcohol Fino fühlen sich überall zu Hause. Nach einigen Umbesetzungen fand man die perfekte Besetzung, die entsprechend ihrem Sound sehr international ausfällt: Neben zwei Argentiniern – Lisandro Montes (gesang) und Leamdro Lopez Costa (Gitarre) – und den beiden Kolumbianern Germán Fernández (Bass) und Miguel Ramón (Gitarre) bestehen Alcohol Fino aus einem venezuelanischen Schlagzeiger (Guillermo Cruz) und drei Katalanen (Andrés Rodriguez López/Percussion, Caries Castellanos Lecha/Trompete sowie Saxophonist Pol Prats). Vor allem auf der Bühne wissen die Acht geschickt Energie mit Latin-Roots zu kombinieren und in ein explsives Extrakt zu verwandeln. Das Konzert in der Alten Meierei markiert das Abschlusskonzert ihrer Deutschland-Tournee – eine ausgelassene Mestizo-Party steht bevor.