(Flugblatt das beim Frühstück im Kieler Rathaus verteilt wurde)
Was gibt´s schöneres, als gemeinsam ein Frühstück in den grossen kalten Hallen des Kieler Rathauses einzunehmen? …uns fallen 1000 nettere Orte ein!
Die Alte Meierei ist einer davon.
Ein unkommerzielles Polit- und Kulturzentrum, in dem neben Parties, Konzerten, Diskusssionen und Politverantstaltungen eben auch solche Frühstücke stattfinden können. Ein Treffpunkt für Menschen, die nicht genug Kohle und auch keinen Bock haben, in Konsumtempeln ihr Geld zu verprassen und ihre Zeit totzuschlagen, wenn sie mal raus aus den 4- Wänden wollen.
Die Stadt scheint sich aber – in ihrem Kontroll- und Ordnungswahnsinn – gerade jetzt zum Ziel gesetzt zu haben, uns eben diese Möglichkeit zu nehmen.
Das unter Androhung der Räumung und Versiegelung des öffentlichen Bereiches gestellte Ultimatum, bis zum 19.1 eine gaststättenrechtliche Konzession zu beantragen, läuft heute aus.
Aber nicht nur die polizeiliche Räumung bzw. Versiegelung von Halle, Café und Bandraum, falls sie durchgesetzt werden sollte, würde das Ende des Projektes bedeuten. Eine Verkommerzialisierung – denn das wäre die Folge einer Konzession und ein eingehen auf weitere mögliche Forderungen z.B. Hallenumbau, Ausschankgenehmigung, Gesundheitszeugnis , würde der Meierei die Basis entziehen ( Unkommerzialität, Selbstverwaltung, Autonomie ) käme ebenso einem Ende gleich.
Die Stadt versucht uns mit dieser Forderung in ihrer zynischen Bürokratie eben genau zu dem zu machen, was sie uns öffentlich eh schon zuschreiben, was wir aber nachwievor ablehnen: einem wirtschaftlich arbeitenden Kultur- und Kneibenbetrieb.
Heute bei diesem Solifrühstück sind wir nur ein paar Leute – und die Meierei existiert noch.
Falls die Stadt die Meierei schliessen sollte, werden es hunderte sein, die sich ein neuen Ort suchen werden.
Wir schauen schon mal ob, sich wohl das Rathaus eignet. Oder vielleicht der Sophienhof oder, oder, oder…
Klar ist: Ob schleichend durch Gesetze und ordnungsrechltliche Bestimmungen oder mit Bullengewalt –
Wir lassen uns die Meierei nicht wiederstandslos nehmen!
Meierei wird bleiben!
Wir auch!