„Drumstick becomes Mundorgel“- Massaker

„Mmmpf, wat nu?“, dacht ich mir. „Fahr ich jetzt inne Meierei oder zu diesem Punkfestival nach Blekendorf??“ Ein Blick in mein Portemonnaie (aus echtem Zwiebelleder!!) erleichtere mir die Entscheidung ungemein und so schlüpfte
ich in meinen feinsten Zwirn und machte mich auf den Weg in den Hornheimerweg Nr. 2…

Über diverse Umwege und Leute-Einsammel-Stopps in der Gaardener Iltisstraße fand man sich also bald inner Moieroi oin.

An diesem Abend gab es dort die sogenannte „VoKü“ (Vorküche? Volxküche? VokuHila-Kürzung?? …).
Zumindest konnte man neben all‘ den den anwesenden StiAs einen wohlwollenden Geruch von kulinarischen Leckerlis ausmachen… Ich hatte meine Leckerlis aber in 0,5er Bierbuddeln dabei und konnte so der Versuchung wiederstehen.
Als Anheizer für The Movement hatte sich das Probstei-Trio It depends angemeldet und legten pünktlich zur besten Sendezeit los. Was soll man sagen? Auf der Bühne war defintiv meht Bewegung als vor der selbigen, obwohl meiner Meinung nach doch ziemlich tanzbarer Skater-Punk geboten wurde. Geschmäcker hin oder her, mir liegen die Jungs, die auch gerne mal den oberen Tempobereich beackern. 3 Mann, 3 Mikros und DUR-Harmonien rulen. Hab die 2 lustigen 3 ja nu schön öfter gesehen, aber live sind die definitiv zu empfehlen. Ab und zu verirrten sich doch mal ein paar Tanzwütige vor die beliebteste Bühne Kiels, hielten aber oft nicht lange durch…Schade.

Pissen gehen, neues Pils bestellen und ab nach buten, frische Brise Kieler-Süd-Luft schnappen und schon ging’s weiter im Takt. Per Brülltüte wurde zur sofortigen Wiedereinkehr befohlen!
Wie allseits bekannt, is‘ ja nu inner Meierei immer um 10 Schulz, was natürlich keine Verschnaufpausen mehr zulässt. Mein erster Eindruck optischer Natur liess (mir) in Bezug auf The Movement kurz den Gedanken“Och nöö, schon wieder solche Einreiher-Heinis…“ aufkommen, der aber prompt vom ersten Akkord wieder weggebolzt wurde. Meine Fresse, selten so eine Liveband gesehen, bzw. erlebt! Die 3 Dänen wurden zwar mit Ska-Punk-Mod angekündigt, was auch zur Genüge geboten wurde, liessen aber doch immer wieder feinste, mit ner großen Kelle Rockabilly angereicherte Shuffle-Rythms durchkommen, die das Gebräu noch bekömmlicher machten. Man konnte quasi hören wie diverse Kinnladen auf die kalten Fliesen klatschten! Nicht aber, weil es zu leise war, sondern weil LeadSänger und Gitarrist Lukas Soli zelebrierte, die so manche Saitenflitzer in die Schranken verwies. So einer von denen, die Ihre Kindheit und Jugend im Keller mit’m Joe Satriani-Lehrbuch auf’m Schoß verbracht haben?? Mitnichten Leude! THE MOVEMENT machten den Eindruck als wenn sie schon länger auf der Bühne stehen als die Rolling Stones.
Großartig auch die Ansagen von Drummer Kalle, die ich aber leider jetzt nicht mehr zusammengebastelt kriege, die waren teilweise zu verworren… Als durchaus erwähnenswert sehe ich hier auch das zu bewundern gewesende Drumsolo. Was hier ganz normal auf den üblichen Gerätschaften seinen Anfang fand, endete in einem „Drumstick becomes Mundorgel“- Massaker. Wusste garnich, dass man mit einem Stick im Maul Melodien erzeugen kann!?? Wat dat allns giv’… Abgesehen davon beackerte der gute Herr nebst diversen Wänden auch wohlklingende Bühnenbretter und Beckenstative was die Percusssionorgie stilvoll komplettierte.Geil!
So Kinners, kauft euch die Platte (wenn ihr sie nicht schon habt) und freut euch des Lebens. Abschließen möchte ich nun mit einem leckeren Dreizeiler, den ich mir mit der „Kopieren/Einfügen“-Technik von der HP gemopst hab:

Open your eyes and see what you missing !!!!
Open your heart and feel what you’re longing for !!!!
Open your mind, be true cause it’s your turn !!!!

Move!, Moe

www.dremufuestias.de